Mit einem neuen Algorithmus will Facebook gegen Seitenbetreiber vorgehen, die mit Schocknachrichten und reißerischen Postings Klicks ködern. Für das sogenannte Click-Baiting sind unter anderem Seiten wie Buzzfeed und heftig.co bekannt.

Sie posten aufdringliche und plakative Nachrichten, hinter denen jedoch meist wenig aussagekräftige Inhalte stecken. So ziehen Buzzfeed und Co. viele Besuche über das soziale Netzwerk auf die eigenen Seiten.

Schockierende, reißerische Postings, die zu irrelevanten Seiten führen, will Facebook in Zukunft verhindern.

Diese Postings sollen jetzt weniger im Newsfeed der Nutzer auftauchen. Und damit das gelingt, orientiert sich Facebook am Vorgehen von Google. Facebook will, wie Google es schon länger tut, beobachten, wie lange Nutzer auf den Seiten hinter den Postings verweilen. Die meisten Nutzer, die die Links der „Click-Baiting“-Kategorie anklicken, merken meist schnell, dass der dahinterliegende Inhalt nicht den vorher geweckten Erwartungen entspricht und verlassen die Seite wieder.

Außerdem prüft Facebook, wie die Nutzer mit dem Posting im nächsten Schritt interagieren. Postings, die zwar viele Klicks, aber im Folgeschritt unverhältnismäßig selten geteilt werden und kaum „Likes“ bekommen, straft Facebook in Zukunft ab. Dabei stehe die Zufriedenheit der Nutzer im Vordergrund. Die sehe Facebook durch das immense Click-Baiting in Gefahr, erklärt der Konzern.

Facebook sieht die Zufriedenheit der Nutzer in Gefahr

Dadurch, dass diese Beiträge häufig angeklickt werden, wurden sie bisher von den Facebook-Algorithmen als wertvoll eingestuft und verdrängten beispielsweise Postings von Freunden aus dem Newsfeed der Nutzer.

Click-Baiting solle den Nutzern nicht das nehmen, was sie wirklich sehen wollen, erklärt Facebook. Die Veränderungen sollen in den kommenden Monaten spürbar werden.

Natürlich befürchtet Facebook sicherlich auch einen Qualitätsverlust der eigenen Seite, den Weggang seiner Nutzer, die von den Bombardements aus reißerischen Click-Baiting-Beiträgen genervt sind und der damit einhergehende Wertverlust bei Werbekunden.

Die Nutzer dürfte es trotzdem freuen, zumindest überraschen, wenn sich das Erscheinungsbild ihres Newsfeeds wandelt und weniger Nachrichten im Stile von „Dieses Video wird Ihnen Tränen in die Augen treiben“, „Punkt drei auf dieser Liste wird Sie schockieren“ und „Sie werden nicht glauben, welche Stars sich auf dem roten Teppich geprügelt haben“ die Seite vermüllen.

Tipps für Seitenbetreiber

Wer als Seitenbetreiber jetzt befürchtet, im Zuge der neuen Algorithmen, von Facebook abgewertet zu werden, dem können die folgenden Tipps helfen:

Abwechslung ist gut
Facebook wertet Seiten auf, die nicht nur Links, sondern auch Videos, Bilder und Bilderstrecken posten.

Häufigkeit ist kein Ausschluss-Kriterium
Facebook stört sich nicht an häufigem Posten, solange sich relevanter Inhalt darin und dahinter verbirgt.

Wiederverwertung ist erlaubt
Repostings von Postings sind kein Problem, wenn der dahinterliegende Artikel beispielsweise weitere Aspekte behandelt. Dann muss jedoch der Text des Postings angepasst werden. Gedankenloses wiederverwerten wertet Facebook irgendwann als Spam.

Genaue Beschreibung
Im Text des Postings sollte so genau wie möglich erklärt werden, was sich hinter dem geposteten Link verbirgt. Denn nur dann verbringen die Nutzer nach dem Klicken auch Zeit auf der verlinkten Seite und das beobachtet Facebook seit der Umstellung genau.

Exklusivität ist wertvoll
Exklusive Meldungen haben ein hohes Potenzial verbreitet zu werden. Hohe Viralität bedeutet für Facebook hohen Wert.

Text-Links sind kein Nachteil
Bilder-Postings, in denen sich der Link hinter dem geposteten Link verbirgt, werden nicht häufiger angeklickt Artikel-Links, die offensichtlich im Posting-Text anklickbar sind.

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2 Kommentare zu “Facebook sagt Click-Baiting den Kampf an”

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