Trotz aller Lobgesänge führt die große virtuelle Pinnwand eher ein marginales Dasein. Das liegt sicher auch daran, dass Pinterest von speziellen Branchen und Interessen bevorzugt wird. Aber das Netzwerk schreibt seit Jahren gute Zahlen und konnte kürzlich nochmal beachtlich an Pinterest-Usern zulegen. Geheimtipp oder längst vergessen?

Pinterest wächst stetig

Der Bilderdienst schreibt mittlerweile 250 Mio. aktive monatliche Nutzer. Damit legt Pinterest 25 Prozent zum Vorjahr drauf (200 Mio.). Im Vergleich zu Facebook (2,2 Mrd.) oder Instagram (1 Mrd.) eher kleine Zahlen, aber durchaus in der selben Liga, in der sich Skype (300 Mio.), Twitter (335 Mio.) oder LinkedIn (303 Mio.) bewegen. Aber Vergleiche sind nur bedingt sinnvoll, denn bei Pinterest geht es nicht um Kurznachrichten, Stellenanzeigen oder Video-Chats.

Bei Pins geht es um kreative Ideen. Bastel- oder Dekoideen, Kochrezepte, Styling- und Kosmetik-Tipps, Infografiken, Reisetipps oder Shopping-Empfehlungen. Und davon gibt es reichlich: 175 Mrd. Beiträge, davon besonders viele über Produkte, Styling-Tipps und Kunstobjekte. Vergessen wir dabei nicht, dass Pinterest frühzeitig Shop-Features eingeführt hat, um die Beiträge auch werblich zu nutzen. Und für 72 Prozent der Nutzer ist die Plattform eine beliebte Hilfe, um auch offline Shopping-Entscheidungen zu treffen.

Pinterest-UserWer sind die Pinterest-User?

Mit 81 Prozent weiblichen Nutzern scheint eine klare Geschlechtertendenz festzustehen. Unter den Neuregistrierungen können aber 40 Prozent männliche Nutzer verbucht werden. Vielleicht ein Zeichen für Veränderung. Mit einem Durchschnittsalter von 40 Jahren, und einer Tendenz unterhalb dieser Grenze bei den regelmäßigen Usern, ist das Pinterest-Publikum noch recht jung. Dass rund 50 Prozent der Millennials auch bei Pinterest aktiv sind, unterstützt dieses Merkmal. Die Hälfte aller Pinterest-User leben in den USA, wo gut 30 Prozent aller Social-Media-Nutzer auch einen Pinterest-Account haben.

PInterest-UserUnd wie geht’s weiter?

Ob Pinterest auch 2018 noch eine Empfehlung für alle ist, die es noch nicht dort hin geschafft haben, ist schwer zu sagen. Die Pin-Plattform ist stark funktional geprägt. Und wer sein Interesse weder bei Bastel- und Dekoideen, noch bei Shopping-Empfehlungen oder den vielen anderen Lifestyle-Themen geweckt sieht, wird hier auch nichts finden.

Pinterests frühzeitige Ausrichtung auf die Vermarktung der Pins war ein brillanter Ansatz. Und dass viele Publisher sogar ihre Bilder lieber dort und nicht bei Instagram lagern, ist durchaus vielversprechend. Leider fehlt es, unserer Meinung nach, an anderen Features. Beispielsweise das Targeting, was zwar vorhanden ist, aber leider noch stark ausbaufähig zu sein scheint.

 

Artikelbild: asana (CC0)
Inline-Bilder und Gifs: Pinterest
Infografiken: socialmediakonzepte.de

Business Netzwelt

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert