Es darf wieder geflucht werden! Wurde auch verdammt Zeit, beim Teutates! Mit sofortiger Wirkung hat YouTube eine äußerst unpopuläre Maßnahme zurückgenommen. Durch die wurden Creator von Videos bei der Monetarisierung ihrer Videos massiv abgestraft, wenn in ihren Uploads innerhalb der ersten sieben Sekunden „unangemessene Sprache“ vorkam. Die zweite gute Nachricht für Creator kommt von TikTok. Dazu später mehr.

Creator wurden für Obszönitäten abgestraft

Zum Hintergrund: Letztes Jahr kam YouTube-Mutter Google auf die Idee, härter gegen anstößige Sprache in Videos vorzugehen, um Werbetreibenden ein möglichst angenehmes Umfeld für deren Anzeigen zu bieten. Jedes Video eines Creators, dessen Vorschaubild oder Titel Obszönitäten oder nicht jugendfreies Material enthielt, konnte plötzlich keine Werbeeinnahmen mehr erzielen. Und Google ging auch so weit, die Monetarisierung von Clips zu verhindern, wenn in den ersten Sekunden eines Videos geflucht oder „unangemessene Gewalt“ dargestellt wurde.

Aber nicht nur das: Die neue Regelung, in den genannten Fällen das Ausspielen von gewinnbringenden Werbeanzeigen herunterzufahren oder gar zu stoppen, galt nicht nur für aktuell hochgeladene, sondern auch für alte Clips. Besonders getroffen zeigten sich Communitys, in denen Gewaltdarstellungen im Prinzip zum Geschäft gehören, wie beim Streamen von Gaming-Inhalten. Aber auch viele andere Creator klagten über die plötzliche Abstrafung und absehbaren Umsatzeinbußen.

Proteste der Video-Creator hatten bei Google Erfolg

Mit Erfolg. Google ist jetzt massiv zurückgerudert und erlaubt das Fluchen wieder. Jedenfalls wenn es um die Verwendung „moderater“ Schimpfwörter geht. Was geht? Laut US-Magazinen sind „Arschloch“ und „Scheiße“ o. k. „Verdammt“ und „Bitch“ ebenfalls. Dagegen gilt das F-Wort weiterhin als zu heftiges und deshalb verbotenes Schimpfwort. Fans von Samuel L. Jacksons „Motherfucker“-Sprüchen sollten diese auch weiterhin nicht in den ersten sieben Sekunden eines Clips zitieren. Und auch nicht zu oft in einem Video wiederholen, denn sonst werden die Zahl der darin ausgespielten Anzeigen und damit mögliche Einnahmen reduziert. Wer „Fuck“ in einem Videotitel oder Thumbnail verwendet, bekommt überhaupt keine Anzeigen zugewiesen.

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Mit neuen „Fluch-Updates“ (Video) hat sich jetzt YouTube an die kreativen Produzenten von Video-Inhalten gewandt. Was aktuell an unangemessener Sprache aber nun erlaubt ist und was eine rote Linie überschreitet, ist eher unzureichend geklärt. 

Wann ein „moderates“ und wann ein verbotenes Schimpfwort vorliegt, entscheidet YouTube allerdings bislang willkürlich und offenbar von Fall zu Fall. Zumindest wurde bislang kein komplettes Wörterbuch der erlaubten YouTube-Flüche und -Obszönitäten gesichtet.

Auch TikTok hat gute Creator-News

Die zweite gute Nachricht für Menschen, die mit Video-Inhalten Geld verdienen oder verdienen wollen, stammt dieser Tage von TikTok. Ab sofort können Creator Clips hinter einer Bezahlschranke veröffentlichen. Unter dem Label „Series“ können Kreative Videosammlungen erstellen, die bis zu 80 Clips enthalten. Die einzelnen Videos können dabei sogar bis zu 20 Minuten lang sein. Zwischen einem und 190 Dollar können Video-Creator dafür verlangen. Den Zugang erhalten die TikToker dann über Links in den Videos oder den entsprechenden Profilseiten.

Dieses Monetarisierungsmodell soll zunächst nur ausgewählten Kreativen zur Verfügung stehen. Wer für seine Inhalte eine solche Paywall auf TikTok errichten will, soll sich in den nächsten Monaten dafür bewerben können. Viel mehr Details sind noch nicht bekannt, aber TikTok arbeitet hart daran, den bislang eher unzufriedenen Content-Lieferanten mehr Einnahmemöglichkeiten anbieten zu können. Denn TikTok will möglichst viele Creator auf der Plattform halten. Schließlich schielen schon so einige auf den Konkurrenten YouTube und dessen Shorts, die erkleckliche Werbeeinnahmen versprechen.

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