Der Scherzmonat im Frühling offerierte uns einen bunten Strauß an Netzaktivitäten: Von Aprilscherz-Wettstreiten und echten Trauer“feierlichkeiten“ bis zu Phallussymbolen und falschen Präsidenten – hier einige Netz-Highlights aus dem April. 

Rosane Transparenz vor dem Social Media Konzepte Bonbon. Davor in weißer Schrift die Worte "April 2013".Aprilscherz-Marathon – Jeder Monat fängt mit dem 1. an – und im April heißt das: Scherzalarm. Der 1. April ist auch für alle Größen der IT-Branche ein Festival geistreicher Streiche. Besonders Google hat sich als Serientäter einen Namen gemacht – hier die Zusammenfassung.

Mars Penis – Lange nichts mehr vom Mars-Rover gehört – dachte sich wohl auch der Mars-Rover und sorgte für Abhilfe: 800 Mio. $ teuer, kann tolle Löcher bohren, liefert großartige Panoramabilder und hat den Humor eines pubertierenden Schuljungen: Phallussymbole sind beliebte Meme-Motive – auf Schulklos oder auch Zugbrücken. Die Kontroll-Crew des Curiosity-Rovers hat sich nun auch in dieser Form auf der Marsoberfläche verewigt. Bleibt nur die Frage: Was müssen die Marsianer von uns denken?

Cher lebt – Maggie Thatcher segnete das Zeitliche (nicht jeder trauert) und die generalrestaurierte Pop-Diva Cher muss sich über Kondolenzbekundungen wundern:  Hinter #nowthatchersdead vermuteten einige Twitterer nicht „Now Thatcher’s dead“, sondern „Now that Cher’s dead“. Hinter dem Hashtag steckte übrigens die Daily Mail, welche auf diesem Wege fragte: Thatcher ist tot – wie feiert ihr? Und damit nicht genug…

Ding Dong, die Hex‘ ist tot – Thatchers Tod berührte die Social-Media-Welt auch noch in anderen Netzwerken: Zahlreiche Facebook-Seiten widmeten sich der Schmäh-Festivität. Eine Gruppe rief dazu auf, den Klassiker aus dem Zauberer von Oz „Ding Dong, the witch is dead“ zu kaufen, um das symbolische Festlied auf Platz eins der Charts zu bringen. Am Ende reichte es nur zu Platz 2 (immerhin) und die BBC weigerte sich zum ersten Mal in ihrer Geschichte, einen Song der Chart-Spitze zu spielen. Wem die heftigen Reaktionen in den sozialen Netzwerken etwas zu harsch vorkommen, darf sich noch einmal ungefiltert verdeutlichen lassen, wie tief der Hass bei vielen Engländern sitzt:

Fish Fail – Aus der Abteilung „dumm, dümmer, Werbefachmann“: Ein schwarzer Zensurbalken über dem Schambereich einer nackten Frau und der Slogan „Fisch macht Sexy“. So sieht ein Plakatbild der neuen Kampagne der Fisch-Imbiss-Kette Nordsee aus. Das Fischbuden-Franchise erntete dafür Kopfschütteln auf Facebook und eine passende Antwort via Photoshop. Wieso der Pesco-Burger nun die Alternative sein soll, erschließt sich nicht. horizont.net bringen es dreideutig auf den Punkt: Der Fisch stinkt vom Schritt her.

SchülerVZ – So, das wars! Das berühmt-berüchtigte Netzwerk für Pennäler wird endgültig dicht gemacht. Keiner kann wirklich behaupten, dass das überraschend kommt – über die Gründe wird jedoch weiter spekuliert: Das Netzthema FakeVZ könnte dem Eigentürmer Vert Capital die Entscheidung erleichtert haben. StudiVZ und meinVZ werden mit rund einer Mio. Nutzern weiterbetrieben.

Das Netz der Dinge – Mit kleidsamen Spitznamen wie „Das dunkle Google“ oder „Die erschreckendste Suchmaschine der Welt“ machte „Shodan“ im April von sich reden. Statt Inhalte auf Websites zu suchen, hält Shodan nach Gerätschaften Ausschau, die mit dem Internet verbunden sind – Art der Gerätschaft, welches Betriebssystem, Sicherheitsmaßnahmen, etc.. CNN und weite Teile der Kritikerschaft sehen nun bereits den großen Hacking-Angriff auf uns zurollen, weil nicht nur Rechner, Router, Webcams, sondern auch Ampeln oder Wasserwerke über Shodan zu finden sind. Warum die Bedenken jedoch eher hysterisch als berechtigt sind, erklärt Shodan-Macher John Matherly im Video-Interview.

WhatsApp, wer will noch mal – WhatsApp wird auf dem Gerüchtekarussell gerne weitergereicht: Letztes Jahr soll Facebook Kaufinteresse bekundet haben, diesen Monat ist es Google (Oh Wunder), das die Klauen ausgefahren haben soll. Seit den ersten Meldungen ist es um das Gerücht auch wieder ruhig geworden, was nicht verwundert: Der Kauf würde keine Vorteile für die Datensammlung bedeuten (keine Kundenkonten) und eine Milliarde Dollar sind auch für Google zu viel, nur um eine (Nicht)Konkurrenz einzuschläfern. Googles Stil ist eher: Stöcke in Speichen werfen.

DrosselKom – Flatrate Good Bye: Bandbreitenbegrenzungen zu Hause, so wie bei mobilen Tarifen? Das ist die „geniale“ Idee der Telekom, die ab dem 2.Mai in die Tarifstruktur einfließen soll und mittlerweile sogar die Politik beschäftigt. Die Netzgemeinde antwortet erst mal mit einem Meme, nachdem der Telefonriese in „drosselkom“ umgetauft wurde.

Obama, der Film – Mit Merkel wohl nicht möglich: Zum jährlichen Presse-Dinner im Weißen Haus geben sich amerikanische Präsidenten traditionell spaßig und betont kritikfähig. Obama, eh bereits in seiner zweiten und somit letzten Amtszeit, ließ sich die Chance nicht entgehen und gab den Entertainer. Eine exzellente Büttenrede, Obama mit Michelles Haaren und ein Extra-Bonbon mit Steven Spielberg, das seitdem die Runde auf YouTube macht: In einem fiktiven Clip über ein Obama-Biopic spielt der Präsident Daniel Day-Lewis, der wiederum Obama spielt. GO’bama!

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