Social Media kann die Tür zur großen weiten Welt öffnen. Es macht Sie aber auch lokal sichtbarer. Blumenladen, Autowerkstatt oder Eisdiele: Egal, ob Sie Privat- oder Geschäftskunden adressieren möchten, man ist als Local Business nie zu klein für Social Media. Wir skizzieren, wie Sie starten können und was Sie beachten sollten.
Local Business – Kunden zum Anfassen
Stärken Sie erst einmal Ihre Motivation und machen sich bewusst, dass Sie auch Vorteile gegenüber den Großen haben. Für große, namenhafte Brands sind die sozialen Medien oftmals ein wichtiges Kabel zum Kunden. Denn für die Kunden existieren diese Unternehmen nur durch Brands und Produkte, sind aber sonst relativ gesichtslos. Local Businesses haben hier von Natur aus einen Kontaktvorteil. Ihre Zielgruppe ist keine anonyme, virtuelle Masse, sondern Menschen, mit denen Sie vielleicht sogar schon echten, physischen Kontakt hatten.
Lassen Sie sich nicht vom stereotypen Lamentieren über den Online-Handel anstecken, sondern machen Sie sich dort sichtbar, wo dieser gesichtslose Gegenspieler aktiv ist. Soziale Netzwerke, wie auch gerade Facebook, haben in den letzten Jahren viel auf die Individualisierung von Communities gesetzt. Und das heißt, es gibt auch in den globalen Netzen lokale Räume, damit Nutzer ihre Region, Stadt oder ihren Stadtteil wiederfinden. Und hier ist Ihr Aktionsraum, hier sind Sie kein Unbekannter.
Zielgruppen Insights
Die Erwartung, dass sich das lokale Umfeld auch 1 zu 1 in den sozialen Medien wiederfinden lässt, ist unrealistisch. Auf Facebook können Sie in den Zielgruppen-Insights des Business-Managers bereits viele wichtige Informationen zu Ihrer Seite recherchieren, sofern Sie schon eine Seite haben. Aber Sie können auch einsehen, wie die Situation in Ihrer Stadt und dem Einzugsgebiet aussieht: Demographie des lokalen Facebook-Publikums, die beliebtesten Seiten, Konkurrenz in Ihrer Branche, bevorzugte Endgeräte, usw..
Für Ihre Recherchen dürfen Sie auch gerne schauen, was Ihre Konkurrenz am Standort macht. Sie müssen die Methoden der Mitbewerber nicht als Leitfaden verstehen, eher als Vergleichswert. Aber Sie können beobachten, worauf das branchenspezifische Publikum reagiert. Vielleicht haben Sie ja bisher an Ihrem Zielpublikum vorbei gedacht.
Seiten lokal einrichten
Wenn Sie noch keine Facebook-Seite eingerichtet haben, achten Sie darauf, alle lokalen Einstellungen vorzunehmen. Überlegen Sie sich auch, wie der Titel lauten soll und was Sie in die Informationen schreiben. Hier ist entscheidend, ob Sie beliebige Keywords wählen oder sich über die Wortwahl bereits Vorteile für die Auffindbarkeit verschaffen. Vielleicht noch wichtiger ist die Pflege Ihres Google-Eintrags. Wenn Kunden nach Ihnen oder nach einem Anbieter Ihrer Branche suchen, gehen Sie in den meisten Fällen über Google. Registrieren Sie sich also sorgfältig bei My Business.
Kleine Helfer
Social Media ist stark visuell geprägt. Beim Einrichten der Seite, aber auch später für die Erstellung Ihres Contents, werden Sie etwas Hilfe in dieser Abteilung brauchen können. Leider gibt es das nicht gratis und könnte Ihr Budget mehr als erwartet belasten. Für solche Fälle können Sie erst einmal Dienste wie Canva oder Piktochart nutzen. Dort bekommen Sie auch mit Freemium-Bereich bereits fertige Vorlagen von Facebook-Covern und Quote-Cards bis Präsentationen und Like-Ads.
Content
Und womit füllen wir nun unsere Social Media Präsenz? Was große Spieler oftmals nur durch Markt- und Kundenanalysen wissen, können Sie durch aufmerksame Beobachtungen Ihres lokalen Aktionsraumes in Erfahrung bringen. Als Anhaltspunkt können Sie zu Beginn Kategorien bilden: Informationen über Ihr Unternehmen, Werbung für Produkte oder Dienstleistungen, nützliche Beiträge und unverkrampfte Unterhaltung. Für welchen Content Sie diese Kategorien nutzen, müssen Sie selbst eruieren. Keine Angst vor dem Ausprobieren, hier darf man auch gerne scheitern, bis Sie die richtigen Inhalte gefunden haben.
Werbung
Es ist nicht so, dass Sie mit organischer Reichweite niemanden erreichen würden. Aber gerade am Anfang kann ein wenig Starthilfe schon hilfreich sein, zumal Facebook bekanntermaßen keine Reichweite mehr verschenkt. Schrecken Sie nicht vor Werbung zurück. Sie können bereits mit einem kleinen Budget gute Ergebnisse erzielen.
Workflows und Betreuung
Die schlechte Nachricht: Social Media kann einen Haufen Arbeit machen. Bis zu dem Punkt, ab dem sich erst einmal eine Routine eingestellt hat, werden einige Aufgaben anfallen. Und wenn der Social Media Betrieb läuft, werden sich auch immer wieder neue Herausforderungen ergeben. Die gute Nachricht: Mit etwas Organisation ist das gut zu bewältigen. Machen Sie sich beim Aufbau eine Liste der Aufgaben und arbeiten diese Stück für Stück ab. Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut. Sind Sie im Alltag angekommen, sollten Sie sich feste Zeiten für die Aufgaben einplanen. Und achten Sie darauf, wie viel Zeit Sie verbrauchen.
Machen Sie Ihre ersten Erfahrungen mit Feedbacks und welcher Content funktioniert. Wenn Sie Hilfe für die nächsten Schritte brauchen und auf das Budget achten müssen, haben Sie immerhin schon den Grundstein gelegt und investieren ab hier in gezielte Lösungen.
Artikelbild: Daria Shevtsova (Pexels Lizens)