Von lokaler Nachbarschaftshhilfe zur weltweiten Social Media-Aktion. Ein Spaß für Freunde, Fames und Firmen breitet sich im Netz aus.
Nach der Biernominierungswelle Anfang 2014 schwappte nun – im wahrsten Sinne des Wortes – die Welle der Nominierungen zur Ice Bucket Challenge (auch: Cold Water Challenge) durch die Social Media-Kanäle. Das Prinzip: Eine Person oder Gruppe (Verein, Clique, Feuerwehr etc.) wird von jemandem, der sich schon bewiesen hat, nominiert, also aufgefordert, sich auf eine möglichst kreative Art und Weise nass zu machen. Wird diese Mutprobe nicht innerhalb von 24 Stunden bestanden und das per Video bewiesen, gilt es, eine Gegenleistung zu erbringen oder bei bestandener Aufgabe, eine nächste Gruppe zu nominieren.
Vom lokalen Spendensammeln zum internationalen Internetphänomen
Aber wo kommt dieser Spaß eigentlich her? Ursprünglich geht es nicht um das Bierfass oder den Grillabend, den man dem nominierenden Verein spendet, wenn man sich nicht nass gemacht hat. Die Idee kommt von einer Gruppe aus Neuseeland, die einem an ALS erkrankten Freund helfen wollte: Bekannte wurden dazu animiert, ins kalte Wasser zu springen. Wer dies nicht tat, hatte einen Betrag an eine ALS-Stiftung zu spenden. ALS, in den USA auch als Lou-Gehrig-Syndrom bekannt, ist eine oft tödlich verlaufende Krankheit, die zu Nervenzerstörungen und Muskellähmungen führt.
Auch Firmen zeigen sich sportlich
Ein beliebter „Sport“ ist es dabei, sich als auch als Unternehmen oder Politiker sportlich zu zeigen und sich der Aktion nicht zu verwehren. Sonst nur geschäftliche Kontakte können durch eine Nominierung aufgelockert werden. Via Hashtag #icebucketchallenge #StrikeOutALS oder #coldwaterchallenge lassen sich auf Facebook, Twitter, Youtube und Co. Beiträge zur Aktion finden.
Diese Spedition präsentiert sich kreativ und mit Geschäftspartnern verbunden.
Vorsicht beim Spiel mit dem Nass!
Einige der Teilnehmer trieben es dabei allerdings zu weit: In Minnesota starb ein 16 Jahre alter Junge nach dem Bad in einem kalten See und im Münsterländischen Isselburg wurde ein 34-jähriger Familienvater von einer Baggerschaufel erschlagen.
Über 50 Milionen US-Dollar Spenden und prominente Teilnehmer vermittelt
Neben den Foo Fighters, Justin Bieber und Lady Gaga hat die Cold Water Challenge jetzt auch US-Präsident Obama, Internet Mogul Mark Zuckerberg und Windows-Riesen Bill Gates erreicht. Obama lehnte ab und spendete 100 Dollar an die ALS-Stiftung. Aber wer bleibt jetzt noch übrig? Ist die Cold Water Challenge am Ende angelangt? Wenn auch niemand zum Nominieren mehr übrig bleibt: Spenden und connecten dürfen Sie noch immer gerne – die ALS Association erfreut sich schon jetzt an Spenden, die mit 4 Millionen Dollar innerhalb von zwei Wochen auf das Dreifache der durchschnittlichen Spendensumme gewachsen sind.
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