Marketing lässt sich hervorragend mithilfe sozialer Netzwerke vorantreiben. Schnell mal ein Produkt promoten – über Twitter ist das sekundenschnell gemacht. Auch ein Facebook Firmenprofil ist heute bereits Standard, um Fans und Kunden zu gewinnen. Doch wer meint, mit einem Profil alle Zielgruppen weltweit abzuholen, liegt deutlich daneben. Selbst die Weltsprache Englisch bietet keine Gewähr dafür, dass Inhalte überall gleich gut ankommen. Menschen sprechen und lesen am liebsten in ihrer jeweiligen Muttersprache. Kulturelle Eigenheiten sollten in jede Marketingkampagne einfließen.
Profile in mehreren Sprachen anlegen
Im internationalen Marketing spielt ein professioneller Auftritt eine große Rolle. Kommunizieren auf Augenhöhe ist die Devise, damit eine Marketingkampagne nicht einfach so verpufft. Patzer in den Übersetzungen machen ein Unternehmen lächerlich. Also ist ein erfahrener Übersetzer eine gute Idee, um Inhalte punktgenau und auf Zielgruppenniveau zu verbreiten.
Neben der jeweiligen Kultur und den Erfahrungen der Menschen spielen der Jargon und Dialekte eine Rolle. Tuenti, das spanische Facebook bietet neben Galizisch auch Baskisch und Katalinisch an.
Das richtige Netzwerk für jede Zielgruppe auswählen
Menschen aus aller Herren Länder bevorzugen teils ganz unterschiedliche Netzwerke. Während sich Amerikaner und Europäer sowohl privat als auch beruflich gerne auf Facebook austauschen, bevorzugen Japaner Mixi als soziales Netzwerk. In Südamerika bilden die Brasilianer die größte Online-Nation. Sie bloggen auch sehr gerne.
Über ein Alter Ego tauschen sich Schweden, Finnen und Japaner gerne im Netzwerk Habbo aus. Deutsche setzen Xing für berufliche Kontakte ein. Genauso wie Franzosen, Italiener und Spanier. In Großbritannien liegt Bebo bei der Beliebtheit vorn.
Brisante Bilder – Grafiken und Symbole wirken
Deutliche Umsatzsteigerungen mit Unterstützung sozialer Medien sind durchaus machbar. Doch sollten die kulturellen Eigenheiten – auch was die Optik angeht – Beachtung finden. Deutsche empfinden farbenfrohe Webseiten häufig als kitschig. In Asien darf es dagegen optisch gerne bunt zugehen. Auch die Bildsprache und Symbolik können Fettnäpfchen darstellen. Daumen hoch für „ok“ in Deutschland ist keineswegs international mit gleichem Inhalt behaftet. In Japan steht das Zeichen für Geld. Australier sehen es aber als grobe Beleidigung an.
Mit Bildsprache bei Netzwerken profitieren
Einzelhändler haben Pinterest längst als Marketingplattform für sich entdeckt. „Pinterest“ ist ein Kunstwort, das sich aus „pin“ für „anheften“ sowie „interest“ für „Interesse“ bildet. Mit Bildern kommunizieren die Teilnehmer auf Pinterest ihre Interessen.
Pinterest – 2009 gegründet – wächst ständig. Ungefähr 25 Millionen monatliche Nutzer zählte das soziale Netzwerk bereits im Februar 2013. Rund 70 % von ihnen sind Frauen. Shoppingaffine Pinterest-User empfehlen Inhalte gerne weiter. Kein Wunder also, dass mehr als ein Viertel des Empfehlungstraffics auf Pinterest von privaten Nutzern stammt. Und zu 70 % entwickeln die Nutzer Inhalte selbst. Das Engagement der Nutzer ist hoch. Marken können sich bei Pinterest auf eine feste Kundenbindung freuen und sich selbst bei der Contentplatzierung ein wenig zurücklehnen.
Damit ist es vergleichsweise leicht, neue Interessenten und Kunden zu gewinnen. Likes und Re-pins, also Empfehlungen, stehen hier auf der Tagesordnung. Besonders Pins mit Preisangaben finden hohes Interesse bei Pinterest. Sie werden zu 36 % häufiger empfohlen als Angebote ohne Preise.
Pinterest besonders beliebt bei Online-Käufern
Eine führende französische Kosmetikkette mit dem Namen Sephora betreibt ihr Marketing mit großem Erfolg auf Pinterest. Die Nutzer des Sephora-Profils setzen sich auf dieser Plattform 15 Mal länger mit den Inhalten auseinander als ihre Facebook-Follower. Auch der Geldbeutel sitzt bei Pinterest-Nutzern lockerer.
Auch eine US-Studie besagt, dass Pinterest und Twitter bei Online-Käufern beliebter sind als Facebook. Die Teilnehmer dieser Umfrage folgen auf Pinterest mehr als neun Händlern, auf Twitter mehr als acht und auf Facebook nicht einmal sieben Unternehmen.
Pinterest effektiv und gewinnbringend nutzen – so geht’s
Mit dem Anlegen eines ansprechenden Profils kann das Marketing auf Pinterest starten. Neben dem Firmenlogo gehört eine Beschreibung zum Unternehmen in das Profil. Jede Pinnwand sollte sich an eine ausgewählte Zielgruppe richten. Die anzuheftenden Informationen finden damit schon viele Likes und Re-pins.
Weil sich Bilder am Bildschirm und auch per Smartphone schnell verarbeiten lassen, sind visuelle Informationen gerade auch unterwegs sehr beliebt. Beim Shopping spielt also Online-Empfehlungsmarketing fürs Offline-Einkaufen eine wichtige Rolle. Auch Infografiken erfreuen sich großer Beliebtheit bei Pinterest. Daneben sind kurze Videos auf den Boards beliebt. Beim Warten auf den Bus oder beim Kaffee zwischendurch sind die Infos abrufbar und fließen gleich vor Ort in neue Einkaufserlebnisse ein.
Und immer wieder teilen – Buttons auf Webseiten einbinden
Teilen ist das A & O in sozialen Netzwerken. Daher sollten die Netzwerk-Buttons auffallen und zum Weitersagen animieren. Bei Pinterest heißt es pin-it, bei Facebook liken, bei Twitter tweeten und so weiter. Je häufiger Inhalte geteilt werden, desto mehr vergrößert sich die Bekanntheit und damit der Erfolg. Die Klickraten steigen und der Traffic bringt das Geschäft ins Rollen.
Soziale Netzwerke sind schnelle Medien. Hier ist Aktualität also oberstes Gebot. Unternehmern sollte also täglich Neuigkeiten bringen. Und die Arbeit lohnt sich. Sie wird mit steigenden Online-Umsätzen belohnt.
Über den Autor:
Christian Arno ist der Gründer von Lingo24, einer Übersetzungsfirma, die professionelle Übersetzungen anbietet.
Folge Christian auf Twitter unter @l24de.
Diese Beiträge könnten sie auch interessieren:
>>>Diffamierende Kommentare – Trübe Signale aus Straßburg
>>>B2B-Kommunikation auf Facebook – Geht das?
>>>Instagram als Unternehmen richtig nutzen
Grafiken & Fotos: (c) Lingo24