Die Unwetter des letzten Monats haben auch Tiere das Leben gekostet. Tierschützer starteten deshalb so schnell wie möglich Aktionen, um möglichst viele von ihnen zu retten. In diesem Zusammenhang möchten wir auf ein spezielles Thema aufmerksam machen: Wir können Tierleben mit Hilfe von Technik schützen! Aufgepasst, es folgen tolle Alltags-Beispiele, die unsere Welt ein kleines bisschen besser machen. 

Utrechter helfen Fischen mit Türklingel durch die Schleuse

Als erstes reisen wir in die Niederlande. Jedes Frühjahr schwimmen Fische durch Utrecht in den Niederlanden, um zu ihren Laichplätzen zu gelangen. Dabei ist jedes Jahr aufs Neue die Weerdsluis-Schleuse auf der Westseite der Innenstadt ein Hindernis. Diese existiert bereits seit dem Mittelalter und hält den Wasserstand der Kanäle aufrecht. Doch ausgerechnet im Frühling wird die Schleuse selten geöffnet. Das verhindert, dass die Fische weiterschwimmen können, sie müssen teilweise mehrere Wochen warten und werden häufig von Haubentauchern oder Kormoranen gefressen. Aus diesem Grund hat das Utrechter Wassermanagement die Fischklingel entwickelt. Eine Unterwasserkamera filmt die Tiere, die an Land per App beobachtet werden können. Sind Fische zu sehen, drücken die Anwohner oder Passanten auf einen digitalen Klingelknopf. Der Schleusenwärter bekommt eine Benachrichtigung und weiß, dass er das Tor öffnen muss. 

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Drohnen mit Wärmebildkamera retten Rehkitze während der Mahd

Unser zweites Beispiel stammt aus der Landwirtschaft: Landwirte haben von Mitte Mai bis Ende Juni nur ein kleines Zeitfenster, um Wiesen zu mähen. Dafür benutzen sie moderne Landmaschinen, die schneller und effizienter arbeiten. Doch aus der Fahrerkabine übersehen sie häufig Wildtiere, die sich im hohen Gras aufhalten. Besonders betroffen sind Rehkitze. Wenn die Mähperiode beginnt, sind sie lediglich ein paar Wochen alt. Die jungen Tiere haben einen angeborenen Duckreflex, das heißt, sie machen sich klein und kauern sich tief ins Gras – so sind sie nicht mehr zu sehen. 100.000 Rehkitze werden jährlich so durch Landmaschinen verstümmelt. Aus diesem Grund fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft  die Anschaffung von Drohnen, die mit Wärmebildkameras ausgestattet sind. So können Jägervereinigungen die Tiere ausfindig machen und retten. Damit das gelingt, stimmen sich Jäger und Bauern zeitlich ab. 

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Versteckte Kameras retten Wildtiere

Symbolbild: Elefanten und andere Wildtiere werden aus Sicherheitsgründen gefilmt
Kameras filmen Wildtiere, um sie vor Wilderern zu schützen

Weiter geht es nach Afrika: Dort jagen Wilderer Elefanten, Nashörner, Gorillas und viele andere große Tiere. Umweltschützer und Park Ranger versuchen, sie davon abzuhalten. Eine Gruppe von Rangern benutzt dabei Kameras, die auf Bewegungen reagieren. Diese werden an Orten angebracht, an denen sich die Tiere häufig aufhalten. Die Kameras können per Algorithmus bestimmen, ob es sich auf dem Foto um ein Tier, Menschen oder ein Fahrzeug handelt. Die Aufnahmen der Wilderer werden an die Naturschützer geschickt. Das passiert innerhalb von zwei Minuten: So können sie die Wilderer ausfindig machen und haben eine Möglichkeit, einzugreifen.

Lautsprecher für das Great Barrier Reef

Das vierte Beispiel ist ein Ausflug in die Unterwasserwelt. Das Great Barrier Reef und dessen Bewohner sind eines der am meisten bedrohten Ökosysteme der Welt. Die Korallen sterben hier aufgrund der globalen Erderwärmung und das hat zur Folge, dass die dort lebenden Tiere wegziehen oder ebenfalls vom Tod ereilt werden. Das führt dazu, dass das Riff viel leiser wird – was weitere überaus negative Folgen hat. Fische schwimmen nämlich in der Regel zu geräuschvollen Orten, da diese einen vorteilhaften Lebensraum versprechen. Damit fehlen aber die für die Renaturierung der zerstörten Riff-Bereiche wichtigen Akteure: die Fische.

Symbolbild: Forscher versuchen, Tiere ins Great Barrier Reed zu locken
Forscher hängten Lautsprecher ins Great Barrier Reef

Britische und australische Forscher präsentierten daher Ende 2019 folgende Schutzmaßnahme: Sie hängten für sechs Wochen Lautsprecher in 33 zerstörte Riff-Bereiche, aus denen die Klänge eines intakten Riffs ertönten. Dieses Geräusch lockte mehr Fische an – so ist die Artenvielfalt in der Folge immerhin um die Hälfte angestiegen. Diese Methode könnte also hilfreich sein, wenn Riffe gezielt renaturiert werden.

3D-Drucker fertigt Prothesen für Tiere 

Weiter geht es mit moderner Technologie: Mit Hilfe eines 3D-Druckers können Gegenstände aus verschiedenen Materialien wie beispielswiese Plastik, Metall oder Wachs hergestellt werden. Das ist in unterschiedlichen Größen möglich. So kamen Ingenieure und Ärzte auf die Idee, Prothesen für Tiere zu entwickeln. Ein Beispiel ist Hund Derby: Seit seiner Geburt hat er unterentwickelte Vorderschenkel und kann sich nur kriechend fortbewegen. Nun hat er ein maßgefertigtes Paar Beinprothesen.  

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Auch exotische Tiere profitieren von dieser Technologie. In Costa Rica spielte eine Gruppe Jugendlicher mit einem jungen Tukan, wobei er sich verletzte und einen Teil seines Schnabels verlor. Ohne diesen können die Tiere keine Nahrung aufnehmen. Außerdem ist der Schnabel notwendig für die Regulierung der Temperatur und bei der Partnersuche. Eine Spendenaktion führte dazu, dass dem Vogel ein neuer Schnabel in 3D finanziert und angefertigt werden konnte.  

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Hunde-Überwachung leicht gemacht!

Nun zum letzten Beispiel: Manche Hunde leiden unter Trennungsangst oder treiben Unfug, wenn sie alleine sind. Ist das Tier mit einem Tracker ausgestattet, können Besitzer jederzeit nachschauen, wo es sich aufhält und was es gerade macht. So ist eine schnelle Reaktion in Notsituationen möglich. Die Überwachung des Hundes ist mit einer Webcam und einer passenden App möglich. Wenn das Tier das vorgegebene Gebiet verlässt, erhält der Hundebesitzer per App eine Nachricht.

Technik macht unser Leben und das der Tiere einfacher

Also: Auf den ersten Blick passen die Themen Tiere und Technik nicht unbedingt zusammen. Aber technische Entwicklungen haben unser menschliches Leben in vielerlei Hinsicht einfacher gemacht. Warum sollten sie nicht auch den Tieren zugutekommen? Wir sind gespannt, was da in Zukunft noch so kommt! 

Netzwelt

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