Halt, stopp! Bevor es im Social-Web so richtig weihnachtlich wird, nochmal einen Blick zurück auf den November. Lohnt sich: Wichtige Infos für Youtuber, eine brummende Umweltkampagne ohne erhobenen Zeigefinger oder auch die Erklärung, warum sich die Leute die Sonne „in“ den Hintern scheinen lassen. Nochmal Kaffee holen und dann Füße hoch. Wir wünschen gute Unterhaltung – der November.

#YouTube – Rechne dich oder wir löschen

Kleiner Hinweis für alle YouTube-Aktiven: Ab dem 10. Dezember gelten neue Nutzungsbedingungen auf Googles Video-Plattform. Wir wollen gar nicht so genau darauf eingehen. Aber wer dort nur zum Spaß unterwegs ist, muss damit rechnen, dass sein Kanal verschwindet.

Das könnte vor allem passieren, wenn die Plattform der Meinung ist, dass sich der Kanal wirtschaftlich nicht mehr rechne. Was YT darunter verstehen, geben sie übrigens nicht preis. Wir sind gespannt, was das dann in der Praxis bedeutet. Die Influencer sind schon in heller Aufruhr.

YouTube may terminate your access, or your Google account’s access to all or part of the Service if YouTube believes, in its sole discretion, that provision of the Service to you is no longer commercially viable. – Terms of Service, ab dem 10.Dezember

#OkBoomer – Is‘ gut, Opa!

Es ist ein Drama: Je älter Menschen werden, desto mehr Vergnügen finden sie daran, jüngere Generationen zu kritisieren. Ihr wisst schon: Früher war alles besser. Ein aktueller Hashtag ist die perfekte Antwort der Gen Z und Millenials auf dieses nervige Lamento: #OkBoomer.

Der „Is‘ gut, Opa“-Hashtag ist aber nicht so neu wie gedacht. Seit 2015 tauchte er immer mal wieder auf, und hatte 2019 eindeutig sein Jahr. Danke tiktok! Mehr Infos: hier. Wer noch nicht ganz verstanden hat, was mit „Ok, Boomer“ gemeint ist, oder vielleicht schon ahnt, dass der Hashtag auch nach hinten losgehen kann, bitte schön:

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#Schwarzkopf – Dem Postillon den Kopf gewaschen

Auch der Postillon muss die Seite voll bekommen. Also gibt es auch mal Gags, die man so mitnimmt. Beispielsweise: „Schwarzkopf stellt Shampoo vor, das einfach nur die gottverdammten Haare säubert und sonst nichts“. Schwarzkopf nahmen es nicht nur buchstäblich mit Humor. Sie machten auch noch ein Gewinnspiel zur Lead-Gewinnung daraus. Best Practice, Daumen hoch!

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#bee_nfluencer – Coole Biene

Wie man es nicht macht: Mit dem pädagogischen Zeigefinger für ein Umweltthema werben. Wie man es besser macht: Positive Botschaft ohne schlechtes Gewissen, unterhaltsam verpackt. Genau das macht @bee_nfluencer – die erste Influencer-Biene. Und das geht so: Was durch das Influ-Marketing eingenommen wird, kommt beefound zugute. Das geht dann wiederum in Projekte, um die „dringendsten Maßnahmen zum Schutz aller Bienenarten“ zu finanzieren.

Bisher konnten Ricola, Airbnb, Galeries Lafayette und La Poste als Partner gewonnen werden. Ehrlich gesagt haben wir das Modell „Influencer-Business zwecks Fundraising“ noch nicht so oft gesehen. Die Idee ist gut und macht hoffentlich Schule.

#tagesschau – Ewige Nörgler

Ist es peinlich, wenn sich die altehrwürdige Tagesschau jetzt auch auf Tiktok rumtreibt? Mal sehen: Das Nachrichtenformat nutzt die App, um mit kurzen Beiträgen Jugendliche dort abzuholen, wo sie sind. Und um 20 Uhr werden die vermutlich nicht das erste Programm einschalten. Die Beiträge sind informativ, sauber produziert, nicht gezwungen oder steif, also eigentlich ok, oder?

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Der wutbürgerliche Volkssturm bricht sich ganz oldschool in den Kommentaren unter Artikeln die Bahn: Zwangsgebühren-finanzierte System-Propaganda, blah blah. Und dann darf natürlich die Moralinstanz aus dem Springer-Verlag nicht fehlen: Bild warnt vor dem Einfluss Chinas.

Resümieren wir: Den zahlreichen In-House-Kommentaren bei Tiktok gefällt das Angebot und der kritische China-Beitrag ist immer noch zu sehen. Ohne Worte. Tagesschau, alles richtig gemacht.

#LieDetectors – Fake macht Schule

Traurig aber wahr: Die aktuelle Shell-Jugendstudie zeigt, dass Kinder genauso anfällig für Fake-News sind, wie ihre Eltern. Medienkompetenz muss in Zeiten von Social Media mehr denn je erlernt werden. Gute Gelegenheit, Juliane von Reppert-Bismarck und ihr Projekt „Lie Detectors“ (hier) vorzustellen.

Das europäische Projekt entsendet Journalisten in Schulen, wo diese dann mit den Schülern Falschmeldungen untersuchen. Leider machen die Journalisten oft die Erfahrung, dass Kinder auch schon viel Blödsinn glauben, was auch nicht verwundert, sind ja viele Falschmeldungen auch extra für Kinder fabriziert. Gutes Projekt. Hier gibt’s mehr:

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#ButtholeSunning – Wo sonst keine Sonne scheint

Eines der beliebtesten Zitate aus dem 1996er Film From Dusk till Dawn war George Clooneys „Die Sonne scheint mir aus dem Arsch“. Ein fragwürdiger Trend dreht dieses Wort-Bild nun unter dem Hashtag #ButtholeSunning um. Und wir hoffen, dass alle gut genug Englisch sprechen, damit wir das Wort nicht erklären müssen. Schaut euch die Beispielbilder an. Bleibt aber die Frage, was das soll? Sachdienliche Hinweise nimmt ihr Twitter-Account und jede weitere SoMe-Plattform entgegen.

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#YoOli – Grabscher vor Gericht

Mädchen auf der Straße ansprechen, zum Vorwand ein Spiel inszenieren, die Mädchen dann bedrängen, küssen und begrabschen, und am Ende noch als Prank verkaufen. Das ist das Konzept des Youtubers Yo Oli. Und damit ist er mehrere Jahre gut gefahren.

Es sollte nicht verwundern, dass der 25-jährige Berliner seit Ende November nun vor Gericht steht. Die Vorwürfe gehen über sein ekelhaftes Konzept hinaus: Junus W., wie er mit bürgerlichem Namen heißt, soll drei Mädchen zwischen 13 und 16 Jahren vergewaltigt haben. Wir bleiben dran.

#Greenpeace – DU ohne C

Das C hat einen eigenen Twitter-Account. Und es hat genug vom DU. Was? Also: Am 21. November hat allem Anschein nach Greenpeace das C aus CDU entführt. Frei nach dem Motto „Von wegen Schöpfung bewahren. Macht endlich Klimaschutz.“.

Jetzt hat das C einen eigenen Account und ist umtriebig für den Klimaschutz unterwegs: Reist durch Deutschland, läuft bei Demos mit und sitzt im Hambacher Forst im Baum. Man muss anmerken, dass sich die Union souveräner als in der Vergangenheit zeigte. Allerdings zeigen Aktionen wie der Counter-Account „Ich bin das DU“, dass die Lernkurve noch viel Platz nach oben hat.

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#Notfallsanitäter – Der Krankenwagenbelademeister

Und zum Schluss noch einmal Aktionismus ohne Zeigefinger: Notfallsanitäter sind hochqualifiziert, in der Regel die ersten am Unfallort, und könnten Verletzten und Verunglückten schnell helfen. Könnten! Denn leider dürfen sie das nicht, sondern müssen erst auf den Arzt warten, der allerdings nicht selten eine halbe Stunde später erst eintrifft.

Das ist ein echtes Problem und aktuell sogar Thema im Bundesrat. Notfallsanitäter Felix Peter (aka Der Krankenwagenbelademeister) hat zum Spaß ein Lied darüber auf Youtube hochgeladen und man darf anerkennen: Über 500.000 Views für so eine Aktion ist aller Ehren wert.

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Und falls jetzt jemand oberlehrerhaft erklären möchte, dass Notfallsanitäter da zu viel Ehre wollen, Pustekuchen: Eine Rettungsärztin hat sich mit einem Antwortlied gemeldet, auch mehr als 200.000 Views. Die Forderung, mehr Rechtssicherheit und vor allem mehr Befugnisse für Notfallsanitäter, wird von Ärzten zumeist unterstützt.

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Artikelbild: sasastroCC BY-SA 2.0

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