Das Coronavirus hat uns im Griff: Nun sind wir bereits seit fünf Tagen im Home-Office. Noch immer ist die Arbeit ungewohnt. In unseren Home-Office-Chroniken berichten wir hier in einzelnen Episoden, wie es ist, von zu Hause aus zu arbeiten. Heute erzählt Judith Lorenz, Fotografin im Redaktionsteam, wie ihr Tag aussah.

20. März: Das Internet ist der Endgegner

7:00 Uhr: Der Wecker klingelt um 7 Uhr, das ist die Uhrzeit, zu der ich normalerweise auch immer aufstehe, wenn ich mit der Bahn zur Arbeit fahre. Ich mache mich morgens gerne in aller Ruhe fertig. So auch an diesem Morgen. Der Jogginghosenfalle versuche ich weitestgehend auszuweichen und ziehe mir Jeans und einen Strickpulli an – schön warm, denn von der Sonne der letzten Tage ist nichts mehr zu sehen. Jeden Morgen trinke ich eine Tasse schwarzen Tee und zelebriere mein Frühstück. Heute gibt es Pudding-Oat mit Heidelbeeren.

Ich freue mich schon auf die Arbeit im Home-Office, weil ich weiß, dass ich zwei Stunden Zeit gewinne, wenn die An- und Abreise wegfällt und ich so dann auch früher ins Wochenende starten kann. Da habe ich aber noch nicht damit gerechnet, wie der Tag weiter ablaufen wird.

8:00 Uhr: Ich wollte vor der Arbeit noch eine private E-Mail schreiben und habe gemerkt, dass das Internet nicht funktioniert. Ist natürlich blöd, wenn das die Grundvoraussetzung fürs Home-Office in einer Social-Media-Agentur ist.

Ein Plan B muss her

Home-Office8:30 Uhr: Den Stecker habe ich schon mehrfach gezogen, aber es soll einfach nicht sein. Ich stehe kurz vor einem Wutanfall. Ein und Ausatmen, aufregen bringt ja auch nichts. Es muss ein Plan B her: Ich packe meinen Laptop, Ladekabel, was zu essen und meine Notizbücher in meinen Rucksack und düse schnell zu meinem Elternhaus, wohin ich glücklicherweise nicht lange brauche.

9:00 Uhr: Hier bin ich online. Immerhin. Ich verschwinde direkt ins Gästezimmer (übrigens mein altes Kinderzimmer), um möglichst wenig Kontakt zu meinen Eltern zu haben.

9:50 Uhr: Schnell alle E-Mails und To-Dos checken, bevor es gleich losgeht. Da treffen auch schon die ersten Nachrichten der Teammitglieder ein und wir sprechen uns ab, wer heute welche Aufgaben übernimmt.

Die Tee-Auswahl im Home-Office ist unschlagbar

11:30 Uhr: Ein großer Vorteil an der Arbeit im Home-Office sind die verschiedenen Teesorten. Ich bin keine Kaffeetrinkerin. In die Agentur nehme ich zwar immer meine Lieblingssorten mit, aber zu Hause bin ich quasi im Tee-Himmel.

Um die Ausmaße zu erklären: Die Verkäuferin im Teeladen grüßt mich schon immer herzlich. Gut, dass meine Eltern da ähnlich gestrickt sind. Schnell noch einen Beutel kochen und dann geht’s weiter. 

12:00 Uhr: Nach zwei Stunden Arbeit sehne ich mich langsam nach einem netten Gespräch. Für gewöhnlich ist um diese Zeit die erste Kanne Kaffee in der Agentur geleert und ich geselle mich zu den Kollegen in die Küche, wo wir für Nachschub sorgen (ich mache mir dann natürlich einen Tee).

14:00 Uhr: Langsam nerven mich meine offenen Haare, Zeit für einen Dutt auf dem Kopf. Mir egal, wie der aussieht. Sieht ja eh keiner. Ich esse schnell ein Brötchen, denn der Magen knurrt schon. Die wichtigsten Aufgaben für unsere Kunden habe ich schon erledigen können, ich merke schon, dass ich viel fokussierter arbeite – so ganz ohne Ablenkung.

Home-Office - der Dutt muss herAuf meiner To-Do-Liste stehen jetzt hauptsächlich noch Aufgaben für die eigenen Agentur-Kanäle. Zeit für eine kleine Pause und einen Moment frische Luft auf der Terrasse. In der Agentur gehen wir meistens gemeinsam in die Raucherpause, schnappen Luft und quatschen ein bisschen. Jetzt bin ich alleine und muss meinen eigenen Gedanken nachhängen.

Persönliche Absprachen fehlen im Alltag

17:30 Uhr: An der einen oder anderen Stelle hat es mir heute gefehlt, Fragen schnell im Face-to-Face-Dialog klären zu können. Die Kommunikation per WhatsApp oder im Projektmanagement-Tool ist dann leider doch nicht für Spontaneität geeignet. Dennoch bin ich mit allen meinen Aufgaben durchgekommen.

Mein Fazit: Home-Office gefällt mir gut und ich arbeite auch sehr konzentriert, weil ich nicht abgelenkt werde. Dennoch merke ich, dass oft bei der Arbeit Fragen oder Probleme aufkommen, die dann nicht wie vor Ort in der Agentur mal eben geklärt oder besprochen werden können. Außerdem glaube ich, dass es auf Dauer einsam macht. Die SMK-Kollegen sind eben doch unschlagbar. Die Mischung macht es wohl – wie bei allem im Leben. Mein großes Learning für heute: Home-Office ohne Internet ist unmöglich.

Teaserfoto: padrinan/Pixabay

WICHTIG!

Panik ist giftig – verlässliche Informationen sind wichtig: Fallt nicht auf Fake-News herein, sondern versucht euch fundiert zu informieren. Wir empfehlen daher folgende Links für Updates:

> Themenseite des Robert Koch Instituts

> Richtiges Verhaltensmaßnahmen auf infektionsschutz.de

> Aktuelle Wasserstandsmeldung des BMG

> Für NRW: Newsblog der WAZ.de

> Info-Seite des Landes NRW

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4 Kommentare zu “Die Home-Office-Chroniken #5 – Das Internet ist der Endgegner”

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