Wetter schlecht – Netzwelt gut. Die alte Faustregel gilt auch für die Nachrichtenlage. So wartet 2014 nicht lange und produziert reichlich Meldungen: Von Rechtsirrtümern, cleveren Bankräubern, interessanten Veränderungen in der Corporate-Welt, ein schockierend schöner Streich und…wir müssen da mal was zu Google erklären. Auf die Plätze, fertig, Monatsrückblick Januar.

Gelbe Transparenz über dem Social Media Konzepte Bonbon. Davor in orangener Schrift die Worte "Januar 2014".Pornogate – Das Schock-Topic des letzten Monats: Die Abmahnflut für Besucher des Porno-Portals RedTube. Es bedurfte keines tieferen Fachwissens, um die Absurdität und rechtliche Fraglichkeit zu erkennen. Und das Gefühl hat uns nicht getäuscht: Die IP-Adressen-Beschaffung war nicht rechtens, Streaming ist nicht illegal und die Abmahnungen sind somit nichtig. Der bittere Beigeschmack: Wer auf die Forderung einging, wird sein Geld nicht wieder sehen. Ob Kanzleien oder Abmahn-Firma noch rechtliche Konsequenzen zu fürchten haben, steht in den Sternen.

Quelle: googleblog.blogspot.de

Durchblick für Diabetiker – Google hat eine elektronische Kontaktlinse entwickelt, welche den Blutzucker-Wert des Trägers misst und so Diabetiker warnen kann. Tolles Produkt, tolle Technik. Die Techno-Linse war relativ schnell wieder aus den Nachrichten, aber plötzlich meinten alle, über das geheime Labor X von Google schreiben zu müssen. Das verwundert etwas, zumal es nicht das erste Produkt aus der futuristischen Schmiede ist und die Einrichtung auch schon seit ein paar Jahren bekannt ist. Warum aber auch diese Berichterstattung nur halbherzig war…

Google meets Stark Ind.? – Die nächste Google Meldung der Corporate-Sparte, war der Kauf von Nest, einer Firma, die smarte, vernetzte Thermostate und Rauchmelder herstellt. Alle wussten sofort, dass das wichtige Stichwort der Stunde „Internet der Dinge“ war. Auch Nest wurde für Google[x] eingekauft. Was aber bisher kaum einer beleuchtet hat: Auf dem Einkaufszettel für das Geheimlabor standen 2013 zahlreiche Robotik-Firmen. Der wirkliche Fitsch unter den Zukäufen ist nämlich etwas untergegangen: Boston Dynamics! Das Robotik-Schwergewicht steht in einer Reihe mit Akquisen im geschätzten zweistelligen Milliardenwert und legt die Frage nahe: Was bauen die wirklich bei Google[x]? Ist Sergey Brin eine Art Tony Stark, der den Terminator bauen will? Dieser Clip zeigt, wo Brin bevorzugt Geld investiert. Wen gruselt es da auch noch?

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Bitte nachbessern – Deutschlands digitale Autobahnen sollen in der Champions League der Netze spielen – so der ambitionierte Plan unsers neuen Netzministers Dobrindt (CSU). Was hätte er auf der diesjährigen DLD Conference auch anderes sagen können? Die Topics der Podiumsdiskussionen reichen von WhatsApp und Mobile Payment bis PRISM und die Zukunft des Journalismus – große Business Namen und kleine Start-Ups auf Investorensuche suchen und finden sich. Bei aller Fairness: Was haben Merkelregierung und die Lederhosen-Laptopper vom Weißwurst-Äquator da einzubringen, außer ahnungslose Mantras von Leuten, die sich Twitter verweigern und das Netz als #Neuland empfinden?

Apple zahlt für Ihre Kinder – In-App-Kaufangebote können zu üblen Kostenfallen werden. Gerade Freemium-Apps bauen auf diese Einnahmequelle. In den USA hat sich Apple nun auf einen Vergleich mit der Handelskommission FTC eingelassen und zahlt tausenden Eltern Käufe ihrer Kinder wieder zurück. Für Deutschland gilt dieses Eingeständnis Apples nicht und bis dato ist uns auch noch kein Fall bekannt, in dem hierzulande geklagt wurde. Daher gehen wir mal vom guten alten „Eltern haften für ihre Kinder“ im Rahmen der (eingeschränkten) Aufsichtspflicht aus. Im Klartext: Sorgen Sie vor. Deaktivieren Sie diese Funktion und legen Sie Passworte für In-App-Käufe fest.

Katzen statt Glatzen – Die Hamburger Initiative „Laut gegen Nazis – Rechte Gewalt kann jeden treffen“ hat gegen Rechtsextreme mobil gemacht. Genauer gesagt gegen die Facebook-Seite der NPD: Für die Operation likeattack.de sollten User die Rechtsextremen „überfremden“ – mit lustigen Sprüchen wie „Katzen statt Glatzen“ oder „Flower-Power statt White Power“, oder auch mit Stickern, die man sich direkt auf der Seite der Initiative herunterladen konnte. Am Ende war es ein nicht lange andauerndes Strohfeuer, aber das hat sehr hell gebrannt. Die Admins kamen mit dem Löschen nicht nach und sperrten nach einiger Zeit die Beitragsfunktion.

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Geld her oder USB – Malware ist effektiver als eine Pistole – man stelle sich das vor: Am Geldautomaten wird ein Loch in die Verkleidung gebohrt, wodurch man an den angeschlossenen PC gelangt. Hier wird ein USB-Stick eingesteckt, welcher eine Schadsoftware aufspielt, und die daraufhin den PC re-bootet. Das Loch wird geschickt kaschiert und der nächste Mittäter kann über einen 12-stelligen, direkt eingegebenen Code auf ein nun parallel auf dem Rechner laufendes System zugreifen. Selbst Sicherheitsfachleute waren schlichtweg baff, weil sie so ein ausgeklügeltes System noch nie gesehen haben. Die Software konnte den Rechner vom Netzwerk trennen und wieder verbinden – niemand hatte irgendetwas gemerkt, außer, dass immer wieder Geld fehlte. Das System läuft übrigens auf XP, was uns zu unserem nächsten Punkt bringt…

XP, der letzte Akt – Microsoft stellt am 8. April den Support für XP ein. Der Aktivierungsserver bleibt weiterhin online. Das kommt vielen Geschäftskunden entgegen, kann man so doch weiterhin XP auf Rechner aufspielen. Der Geldautomatenhersteller NCR machte nun aber auf ein mögliches Problem aufmerksam: 95% aller Geldautomaten weltweit laufen weiterhin auf XP. Laut Aussage der Deutschen Kreditwirtschaft sei dies aber kein Problem: Da die Rechner nicht mit dem Internet verbunden sind, gebe es auch keine Sicherheitsprobleme. Aha, so so.

Konsumentenelektronik – Die erste große Konsumenten-Messe des Jahres, ist stets die CES in Las Vegas. Leider bedient auch diese Messe nur die Felder, die wir seit Jahren von jeder anderen Gadget-Messe kennen: Größere, schärfere und robustere Displays für TV und Mobiles – Spiele und Konsolen – und Produkte der Familie „Was kann man alles mit Mobile Devices steuern?“. Seit Glass und Pebbles gibt es einen weiteren lauen Trend: Wearables. Ist alles schön mit anzusehen. Doch im Grunde handelt es sich überwiegend nur um die Ausdifferenzierung der Anwendungsgebiete. Langeweile ist die Norm. Die Leute von Verge haben es trotzdem geschafft, ihrem CES-Besuch etwas Interessantes abzugewinnen: Eine Woche Spaß mit den Kollegen und falls es doch mal etwas innovatives geben sollte: Hab Spaß damit!

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Börse erklimmt den Zuckerberg – Die Jugend scheint Facebook nach und nach zu verlieren. Aber das schmälert allem Anschein nach nicht die Rentabilität: Die Gewinne im Abschlussquartal von 2013 legten um 63 Prozent zu – Werbeeinnahmen sogar um 76 Prozent. Meldungen wie diese verwundern den regelmäßigen Börsenbeobachter nicht wirklich, haben sich die Prognosen der Analysten doch schon mehrfach als zu pessimistisch entpuppt. Wunderlich ist jedoch, dass sich die Analysten bei ihren Einschätzungen immer noch vom katastrophalen Börsenstart der Zuckerberg-Aktie einschüchtern lassen. Facebook macht selten signifikante Fortschritte, aber man muss dem Netzwerk lassen, dass es einiges versucht, um den Rubel rollen zu lassen.

Chuckys Bruder – Als New Yorker muss man starke Nerven haben: Wer sich noch an die virale Zombie Kampagne von AMC erinnert, düfte ein Deja-Vu Erlebnis haben. Für die Promotion des Horror-Films Devil’s Due – Teufelsbrut, ließ die Produktion die Puppen tanzen – na ja, eigentlich nur eine, die aber nachhaltig (s.Video). Hinter der Kampagne steckt übrigens thinkmododie gleiche Agentur, die bereits die Zombies für AMC durch New Yorks Strassen jagde.

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