Computerspiele und virtuelle Welten gehören mehr und mehr zum Alltag vieler Kinder und Jugendlicher. Oft werden sie als Störfaktoren und Problemauslöser angeprangert. Ob zurecht oder nicht, sei mal dahingestellt. Doch Computerspiele können auch zur Bildung beitragen – in Form von eduGames sogar während des Unterrichts.
eduGames – Spiele mit Lernfunktion
Sogenannte eduGames (Education-Games) sind Spiele, die eigens für die Bildung designt wurden. Sie helfen Schüler*innen, sich spielerisch mit dem zu lernenden Stoff auseinanderzusetzen. Meistens sogar, ohne dass die Schüler*innen es merken. Games fesseln Kinder oft schon von klein auf. Daher sind eduGames so konzipiert, dass sie Spielspaß mit Lernelementen verknüpfen. Aber auch Spiele, die nicht zum Lernen programmiert wurden, können einen solchen Effekt erzielen.
Portal und Minecraft – Von Naturgesetzen bis hin zur Elektrizität
„Portal“ ist ein Computerspiel aus dem Hause Valve. Ziel des Games ist es, verschiedenste Aufgaben mit Hilfe einer Portal-Gun zu lösen. Damit lassen sich Portale öffnen, durch die die Spielenden selbst gehen oder Gegenstände hindurchschicken kann. Dabei unterliegen diese Portale den Gesetzen der Physik. So lernen die Schüler*innen diese spielend kennen und prägen sie sich ein. Auch räumliches Denken wird gefördert.
Mit der „Minecraft: Education Edition“ können die Lehrer*innen gezielt entscheiden, welche Aspekte die Schüler*innen in einer Session kennenlernen sollen. Vom Codieren über Ressourcen-Kunde, Elektrizität und Biodiversität ist alles dabei. Durch die unendlichen Bau- und Gestaltungsmöglichkeiten können die Kinder sich austoben und alle möglichen Kombinationen ausprobieren.
„Games for Change“ – Lernspiele zur Sozialisierung
„Games for Change“ ist eine 2004 gegründete Non-Profit Organisation. Sie hilft Spieleentwicklern dabei, Games zu designen, die auf soziale Probleme hinweisen. Damit sollen die Spieler*innen mit diesen Ungleichheiten in Kontakt kommen und Empathie und soziales Handeln lernen.
Ein gutes Beispiel dafür ist „Life is Strange: Before the Storm“. Die Handlung des Spiels findet drei Jahre vor den Ereignissen des ersten Teils der Reihe statt. Sie dreht sich fast ausschließlich um die Beziehung von den zwei Teenagerinnen: Chloe Price und Rachel Amber. Dabei taucht man selbst in die Rolle von Chloe ein. Diese musste erst vor kurzem den Verlust ihres Vaters und den Umzug ihrer besten Freundin verkraften. Sie begegnet der jungen Rachel, die Chloe durch ihre charismatische und rätselhafte Art direkt in ihren Bann zieht. Die Spielenden sollen so ein Verständnis für Probleme homosexueller Jugendlicher bekommen.
Assassins Creed – Action-Game mal anders
Die Assassins Creed Reihe ist unter Gamer*innen sehr beliebt. Vor allem für seine ausgefeilte Klettertechnik und kreativen Möglichkeiten, die Konkurrenz auszuschalten. Doch mit „Assassins Creed: Ancient Egypt“ fallen diese Aspekte weg. Die Spieler*innen können in diesem eduGame das Leben und die Bräuche der alten Ägypter kennenlernen und an 75 historischen Touren teilnehmen. Eine hervorragende Möglichkeit für einen spielerischen Geschichtsausflug.
Can a game like Assassin’s Creed be used in the classroom? Find out how @TriFreako , David Lefrançois, and Marc-André Éthier took #assassinscreedorigins and created an educational mode for use in schools!
WATCH FULL VIDEO HERE: https://t.co/VGSwXynvai#AssassinsCreed #g4c #PS4 pic.twitter.com/C3cpnuXlv4
— Games for Change (@G4C) January 30, 2019
Wie finde ich die richtigen Spiele?
Mittlerweile gibt es im Netz zahlreiche Websites, die Computerspiele genau unter die Lupe nehmen und rezensieren. Eine Auswahl der Websites findet Ihr hier:
- Spieleratgeber NRW: www.spieleratgeber-nrw.de/
- Digitale Spielewelten: www.digitale-spielewelten.de/
- Games for Change: www.gamesforchange.org/games/
- Spielbar: www.spielbar.de/
Weitere Blog-Beiträge zum Thema Gaming findet Ihr hier.
Beitragsbild: steveriot1 (Pixabay)