Kampagnen am Muttertag sind selbstverständlich. Denn Muttertag ist natürlich Werbesaison. Blumen und Schokolade mögen für die einen bereits das Maximum der Originalität bedeuten. Soziale Medien und ihre Eigenarten schreien jedoch geradezu nach anderen Wegen, Muttis Ehrentag zu zelebrieren. Die Botschaften dürfen gerne persönlich, individuell und herzlich sein. Und dafür bieten soziale Netze ideale Voraussetzungen. Wir haben 4 Aspekte herausgefiltert, die in Kampagnen am Muttertag nicht fehlen sollten.

Die Nostalgie von Selfie & Throwback

Pandora justlikemum
#justlikemom

Wenn wir unsere Aktionen persönlich und individuell zugänglich machen wollen, brauchen wir ein emotionales Schmiermittel. An Weihnachten kann das beispielsweise das Gemeinschaftsgefühl (Familie) oder die Besinnlichkeit sein. An Muttertag kann die Nostalgie ein praktikabler Hebel sein, denn was produziert mehr „Oh, wie schön“-Reaktionen, als der Blick auf die Stationen der Mutterschaft – Fotos aus verschiedenen Wachstumsphasen der Kinder oder von denkwürdigen Urlaubsreisen.

Throwback-Postings mit alten Bildern, sind ein beliebter Spaß in den Sozialen Netzen. Nutzen Sie diese Option, um die Leute ins Boot zu holen. Stellen Sie beispielsweise einen Gewinn in Aussicht (s.u.) und ermutingen die Kunden/Fans/Follower, lustige Kinderfotos zu posten – das lustigste Bild kann von anderen Fans gekürt werden. Eine Zahnpasta-Marke könnte nach Bildern des strahlensten Mutter-Kind-Lächelns fragen. Eine Modemarke nach alten Fotos mit den größten Fashion-Fails aus vergangenen Tagen.

Selfies von Müttern mit ihren Kindern sind zwar nicht retro, aber sie zählen auch jenseits des Muttertags zu den beliebteren Motiven und sind eine funktionierende Spielart, Emotionen individuell und persönlich zu binden. Sie können auch beides kombinieren, indem Sie beispielsweise den probaten Wettbewerb ausrufen, alte Kinderfotos noch einmal neu nachzustellen. Geben Sie den Kunden/Fans/Followern die Möglichkeit, kreativ zu werden und etwas zu gestalten, von dem sie vielleicht auch nach der Aktion noch etwas haben. Das ist Kundenbindung nach Lehrbuch.

Ein besonders findiges Beispiel in diesem Jahr: Clearblue, Hersteller von Schwangerschaftstests, bat seine Kunden, Videos ihrer „pregnancy announcements“ zu schicken. Clearblue haben die Clips verarbeitet und ihre Kunden, im romantischen Doku-Stil, zu Protagonisten gemacht.

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Hashtag mit Fingerspitzengefühl

Hashtags gehören zwingend zu jeder Kampagne. Wie wirkungsvoll sie sind, ist zwar nicht unwichtig, aber ihre Rolle und Funktion steht zunächst im Vordergrund. Sie sind so etwas wie die Haftpflichtversicherungen unter den Marketing Tools. Wir können (und sollten) selber einen eigenen Hashtag entwerfen, welcher unsere Aktion indiziert. Und wir können uns an größere, allgemeinere und verbreitetere Suchzeichen hängen, um sichtbarer zu werden. An diesem Ehrentag dürfen natürlich #Muttertag oder #Mothersday nicht fehlen.

Wenn Sie eigene Hashtags einbringen wollen, dürfen sich nichts entwerfen, was einfach gerade passt. Sie sollten obligatorisch recherchieren, ob ein Hashtag nicht auch eine doppelte Bedeutung haben kann, bereits existiert oder aufgrund von Unwissenheit als unsensibel verstanden werden könnte. Wenn Sie Küchengeräte bewerben wollen, sollten sie ja auch nicht #SpielzeugFürMutti hashtaggen – das ist ziemlich unsensibel und könnten Sie schnell in der pornografischen Suchlandschaft auftauchen lassen.

Vergiss nicht zu verkaufen

Kampagnen , Muttertag
Was zu Muttertag alles auf dem Pin Board landen kann.

Muttertag, Valentinstag, Weihnachten oder Ostern – an Feiertagen hängt auch immer ein Batzen Geld, den die liebe Verwandtschaft gerne unters Volk bringen möchte. Nutzen Sie also die Chance, sich eine Scheibe von dem Batzen abzuschneiden. Suchen Sie passende Angebote und platzieren diese taktisch sinnvoll.

a) Produkte platzieren

Ein beliebtes Mittel ist beispielsweise eine „Pin to Win“-Aktion, wie wir sie von Pinterest kennen. Erstellen Sie ein Pin-Board unter dem Muttertagsthema, auf welchem Sie adäquate Produkte und Ideen pinnen, welche idealerweise mit Ihrem Webshop oder vielleicht Blog verlinkt sein sollten. Verbreiten Sie dieses Pin-Board auf den sozialen Kanälen und ermutigen Ihre Kunden/Fans/Follower, die Pinwand zu teilen oder ihr bevorzugtes Item zu posten. Auf diesem Wege können Sie gleich zwei Fliegen mit einer Klatsche erlegen, nämlich direkten Traffic in Ihren Shop leiten und dabei auch noch die Reichweite für den werblichen Content steigern. Das klappt übrigens nicht nur bei großen Shops, sondern genauso gut beim kleinen Local-Business.

Übersehen Sie auch nicht, dass sich hier eine Content-Chance öffnet. Das bedeutet, gerade an Muttertag bieten sich beispielsweise Bastelvorlagen oder Deko-Ideen an. Also, denken Sie nicht nur ans Verkaufen der Ware – Sympathien sind auch ein wertvoller Währung.

b) Auch Gesten können Produkte sein

Übersehen Sie nicht, dass nicht nur der Absatz der eigenen Ware ein gutes Ziel darstellt: An Feiertagen ist die charitative Spendierlaune traditionell höher. Und gerade an diesem Tag liegt es relativ nahe, an die Solidarität zu appellieren.

Das könnte sich einerseits für Hilfsorganisationen als Chance darstellen, zum Beispiel ein Mütterhilfe-Verein. Aber auch für die absatzorientierten Spieler, kann das von Bedeutung sein. Wenn Sie beispielsweise ein Unternehmen sind, welches sich menschlich und gesellschaftlich bewusst positionieren möchte, dann können Sie die Feiertagssaison auch selber als Spendensammler nutzen. Das kann ebenfalls der genannte Mütterhilfe-Verein sein, aber auch größere, thematische Plattformen wie beispielsweise die Brustkrebsvorsorge. Sie haben Ihr Image verbessert, der Spender hat ein warmes Solidaritätsgefühl und mit dem Empfängern der Spenden haben wir auch noch eine dritte Partei, die wir an der Kampagne teilhaben lassen können.

Geben ist seeliger denn nehmen

Kampagnen, besonders in den Sozialen Medien, können nur funktionieren, wenn sie von der Menge mitgetragen werden – sonst wären sie gegenstandslos. Wir brauchen also auch einen Anreiz, um sozusagen den Kunden zum Jagen zu tragen. Nachgewiesenermaßen steigt, durch die Aussicht auf einen Mehrwert/Gewinn, die Motivation zur Teilnahme erheblich.

KampagnenDas können Gewinn- oder Einkaufsgutscheine sein. Das kann sich aber auch auf Ihr individuelles Business beziehen. Ein Reiseveranstalter könnte beispielsweise eine „Mutter und Tochter“-Wochenendreise als Gewinn ausschreiben. Ein Fotograf könnte Familienportraits als Siegerpreis in Aussicht stellen. Aber seien Sie auch hier nicht unsensibel: Eine Firmenführung durch ein Atomkraftwerk stellt nicht für jeden einen Anreiz dar. Shops können Muttertagsboni auf Einkäufe geben, nützliche Werbemittel verschenken oder zur Not auch Artikel aus alten Chargen in 2-zu-1-Aktionen löschen. Oder Sie können, wie hier beim Morgenformat des amerikanischen Senders ABC, einen jährlichen Muttertags-Contest starten.

Das Spektrum der Möglichkeiten ist breit gefächert. Bedenken Sie nur, dass auch dieser Baustein einen Kommunikationsaspekt darstellt: Mit lächerlichen oder wertlosen Offerten sparen Sie kein Geld, sondern stellen sich als Geitzhals dar, der nur das Beste seiner Kunden will – ihr Geld. Die Reaktion auf das zu gewinnende Objekt muss „Oh, das ist aber schön!“ oder „Ach, das ist mal was Nützliches!“ sein – und nicht „Socken! Die braucht man ja immer.“.

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Fazit

Im Muttertag stecken Chancen für Werbetreibende. Bewahren Sie sich aber Ihre Sensibilität, denn die ist an einem Feiertag zu Muttis Ehren der treffsicherste Pfeil in Ihrem Köcher. Und natürlich: Verschenken Sie keinen Klimbim – das hat Mutti nicht verdient.

 

Artikelbild: Alexas_Fotos (CC0 Public Domain)

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One reply to “Social Media Muttertag – 4 Taktiken, die Sie für Ihre Kampagnen nutzen sollten.”

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