Der standortbasierten Digitalvermarktung in Deutschland fehlt es an Reife. So lautet der Befund einer internationalen Vergleichsstudie. Dabei ist die Untersuchung an sich gar nicht so interessant, die Methode aber schon.

Schlechtes Zeugnis für deutsche Unternehmen

Marktstudien gibt es wie Sand am Meer. Kommen diese Erhebungen von einer Agentur, so sollte man sich nicht wundern, dass die untersuchten Objekte wie von Zauberhand genau dort Defizite aufweisen, wo die Agentur ihre Dienste anbietet. Das macht die Expertisen der Dienstleister zwar nicht wertlos, aber man muss schon schauen, wo eigentlich die echten Stärken der Analyse stecken.

Eine internationale Vergleichsstudie des deutschen Marketing-Anbieters Uberall (hier) stellt den standortbasierten Unternehmen in Deutschland für ihre digitale Vermarktung ein mäßiges Zeugnis aus: Unter 459 Firmen aus Kanada (73), den USA (171), England (89) und Frankreich (76), welche zu ihren lokalen Maßnahmen im Digitalmarketing befragt wurden, landete Deutschland (50) auf dem letzten Platz. Dabei ist dieser Befund weder das Interessanteste, noch das Konstruktivste an der Studie.

Der Kunde auf Reisen

Die gute alte Customer Journey: Worauf Uberall nicht nur die Studie, sondern im Grunde auch die eigenen Dienstleistungen aufbaut, erinnert stark an das bewährte Konzept der Kundenreise. Also das abstrakte Modell, wie Kunden auf uns aufmerksam werden, uns auf dem Weg bis zum Kauf immer wieder begegnen, wie man sie passiv und aktiv betreut und wie sie letztlich unsere Kunden bleiben. Wie diese Reise im Detail aussieht, kann je nach praktischem Ansatz variieren.

Quelle: https://five8.de
Quelle: https://five8.de

Fünf Stufen der Reife

Statt der klassischen „Touchpoints“ staffelt Uberall jedoch die Marketingreife der untersuchten Unternehmen nach Maßnahmen, welche diese Businesses für ihr standortbasiertes Marketing ergreifen. Dabei stellen die ersten beiden Stufen noch lediglich die Grundausstattung dar und beinhalten Basics wie die eigene Website, soziale Kanäle oder ein Google-Business-Profil. Im Klartext: Wer Stufe 2 noch nicht überschritten hat, ist in der Vermarktung noch nicht „marktreif“.

Quelle: https://uberall.com/
Quelle: https://uberall.com/

Fazit

Die restlichen Befunde der Studie lauten unter anderem, dass die Reife der Unternehmen entlang der Customer Journey abnimmt. Das ist nicht verwunderlich – die wenigsten Unternehmen gehen die ganze Strecke. Die Erkenntnisse der Untersuchung wären immens hilfreicher, wenn man wüsste, wer da befragt wurde. Dass verschiedene Branchen genannt werden, ist nicht so hilfreich wie die Größe der Businesses. Daran macht sich fest, ob eine Unternehmung wirklich auch lokal ist oder nur lokale Strukturen nutzt. Und dann hätte man Marketingreife der Projektreife gegenüber stellen können.

Wir können trotzdem jedem empfehlen, mal einen Blick auf die Studie zu werfen. Der CJ-ähnliche Untersuchungsapparat ist wirklich ein interessanter Wink mit dem Zaunpfahl, wo Unternehmen nacharbeiten könnten oder sollten. Und bei der Gelegenheit kann man vielleicht selbst noch mal überlegen, ob die eigenen Maßnahmen überhaupt einem Konzept folgen – beispielsweise einer Customer Journey.

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Artikelbild: Andrew Neel

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