Wenn Ihnen im Dezember überraschend auffällt, dass ja bald Weihnachten ist, dürfte es für umfassende Kampagnen schon zu spät sein. Aber wir wollen ja nicht sofort die Flinte ins Korn werfen. Irgendwas geht immer. Wir haben dem Nikolaus seinen Sack geklaut und randvoll mit Tipps und Ideen befüllt. Wie man sein Marketing noch schnell verweihnachtlichen kann und was Sie beachten sollten. Nicht nur für Weihnachten.
Basisarbeit muss sein
Verfügbares Budget und Kapazitäten für Weihnachten erurieren || Festtagsstimmung in allen Ehren, aber bleiben Sie realistisch, wenn es darum geht, die Dinge auch erledigt zu bekommen. Extraarbeit kostet natürlich auch extra: Zeit und Personal zum planen, zum organisieren und für die Umzusetzung. Und selbst, wenn sich hier jeder freiwillig mehr auflädt, Sie könnten auch noch Werbebudget brauchen. Dabei können Sie auch mit wenigen Mitteln noch ganz gute Erfolge erzielen, aber: Don’t bullshit yourself.
Finden Sie Ihr weihnachtliches ICH || Machen Sie sich bewußt, als welcher Typus Weihnachtspromoter Sie auftreten möchten. Das ist essentiell für alles, was Sie vorhaben. Möchten Sie einfach nur Ihre Artikel weihnachtlich bewerben oder wollen Sie sich auch der Stimmung voll hingeben? Im ersten Fall müssten Sie „nur“ auf ein saisonales Design achten und den Sales-Bereich beackern, das heißt: Angebote, Discounts und Countdown-Sales. Im zweiten Fall wäre es ratsam, sich auch etwas in Sachen Content einfallen zu lassen, gegebenenfalls auch noch schnell Aktionen starten. Das volle Paket hat zumindest den Vorteil, dass Ihre Maßnahmen authentischer erscheinen.
Machen Sie Ihre Zeitplanung zu Ihrem besten Freund || Ein echtes Multifunktionswerkzeug ist Ihr Kalender. Bereits Anfang des Jahres sollte ausgehandelt werden, welche Feiertage im Jahr befeuert werden sollen – idealerweise direkt mit ausreichenden Puffern für die Planung. Und wenn die Kampagnenzeit vor der Tür steht, oder sogar schon da ist, müssen Sie Ihre Maßnahmen in ein Zeitkorsett packen. Gerade wenn die Zeitfenster kleiner sind, können Sie sich kein „geht morgen auch noch“ mehr leisten – speziell, wenn Sie bereits einen Content-Kalender haben, der schon im Voraus jeden Tag bis Weihnachten plant.
Visuelle Kommunikation
Noch alles aktuell? || Gute Gelegenheit, Ihre Social-Seiten auf Vordermann zu bringen. Schauen Sie, ob noch alle Informationen aktuell sind. Dazu gehören natürlich auch alle Service-Informationen (Öffnungszeiten, Lage, etc.), die es Ihren Kunden leichter machen. Prüfen Sie bei der Gelegenheit auch mal, ob Sie vielleicht Defizite im Mix der verschiedenen Formate haben (mehr Bilder, Videos, weniger Fremdlinks, mehr eigener Content, etc.).
Putzen Sie sich heraus || Verpassen Sie Ihrem Äußeren einen saisonalen Touch. Profil oder Coverbilder müssen nicht hysterisch aufgebrezelt werden. Aber, Sie sollten zumindest das Ambiente für die richtige Stimmung schaffen. Es reichen bereits die richtigen Farbtöne oder ein dezenter Mistelzweig über dem Logo. Versuchen Sie dabei etwas Haltung und Stil zu wahren – Fotos von der Belegschaft mit, aufgezwungener Nikolausmütze, können genau das Gegenteil des Geplanten bewirken.
Das Auge isst mit || Bilder, Bilder, Bilder: Vertrauen Sie darauf, dass User eine visuelle Vorliebe haben. Ansprechende Bildkompositionen können den Trigger beim Kunden ziehen. Lockern Sie Ihren Feed auch ruhig mal mit einem Gif auf. Sorgt für Stimmung und Klicks. Und vergessen Sie nicht, dass es auch Weihnachtsemojis gibt.
Kanäle sortieren
Weisen Sie Ihren Kanälen Zuständigkeiten und Aufgaben zu: Facebook, Twitter und Instagram sind in vielerlei Hinsicht multifunktionale Tools. Für manche wird es reichen, die Bemühungen hierauf zu konzentrieren. Sollten Sie jedoch auch einen Shop im Portfolio haben, müssen Sie Pinterest, Etsy oder sogar Amazon gleichfalls berücksichtigen, wenn nicht sogar bevorzugen. Eine übersichtliche Content-Planung darf sich gerne an dieser Unterteilung entlanghangeln.
Content
Werden Sie zum Weihnachtshelden und geben Sie den Leuten, was ihnen nützt: Geschenkideen, Basteltipps, Rezepte für kleine Kekse und große Festtagsmenüs, Deko-Vorschläge, etc.. Damit ist aber noch nicht direkt gemeint, dass Sie die eigenen Produkte und Dienste exzessiv feilbieten. Die Sonderangebote kommen später. Der Servicegedanke steht im Vordergrund und das Schlüsselwort heißt Inspiration: Supermarktketten zeigen auf Instagram, wie das geht. Und suchen Sie mal bei einem beliebigen Netzwerk nach den Begriffen Pinterest und Inspiration.
Sie können Ihre Ansprache auch emotionaler gestalten. Haben Sie eine Idee für berührende Storys? Von guten Taten in Ihrer Stadt vielleicht. Bekannte Gesichter aus Ihrem Viertel/Ihrer Stadt und ihre Geschichten. Ob real oder fiktiv: Erzählen Sie etwas, das zur Stimmung beiträgt. Vielleicht finden Sie ja einen frischen Poetry-Slammer, der ein paar Kurzwerke für Sie hat.
Geben ist seliger, denn nehmen
Weihnachten ist ein guter Zeitpunkt, sich den loyalsten Kunden dankbar zu zeigen. Und wenn Ihr Kundenkreis zu groß ist, dann machen Sie die Aufmerksamkeit kleiner und lassen jeden teilhaben. Das geht auch immateriell: Spenden Sie beispielsweise für jeden Kauf über Betrag X die Summe Y für einen guten Zweck. Das geht auch sehr kostenschlank – einen speziellen Tipp gibt es weiter unten.
Sales und Werbung
Die Klassiker sind unumgänglich: Angebote zu Weihnachten, Ausverkäufe, Discounts. Gerne auch als Countdown-Sales mit begrenzter Verfügbarkeit, also limitierte Angebote. Denken Sie auch an Geschenkgutscheine – Shoppingkarten sind Evergreens und bringen neue Kunden.
Wenn der Zeitraum so begrenzt ist und Sie eh schon spät dran sind, kommen Sie nicht um Facebook-Ads mit Calls-To-Action (CTA) herum. Hierbei bieten sich Tagesaktionen an (Deal of the day), aber auch mehrtägige Promotions (Besuchen Sie unseren Weihnachts-Shop). Denken Sie nur daran, Landing-Pages für diese Zwecke zu optimieren. Und machen Sie es den Kunden nicht zu schwer, simplifizieren Sie die Wege und bieten vielleicht logische Bundles an, welche direkt mehrere Probleme auf einmal löst.
Planen Sie vielleicht auch eine Rückleitung ein, eine Ansprechstelle für Kundenfragen. Nicht nur Sie, auch die Kunden haben Zeitdruck und Shopping-Stress. Wenn Sie dabei auf Bitten und Fragen individuell reagieren können, gewinnen Sie nachhaltig an Kundentreue.
Und Action!
Wenn Sie aus den Punkten oben schon etwas für sich herausziehen konnten, wäre jetzt der Zeitpunkt gekommen, über virale Aktionen nachzudenken.
Hashtags || Hashtags sollten Sie grundsätzlich nicht vergessen. Sie können das Doppelkreuz aber nicht nur als Sortierzeichen für Ihre Sichtbarkeit nutzen, sondern als Filter für eigene Aktionen: Edekas #Zeitschenken Aktion lässt Kunden, durch die Verwendung des Hashtags, an Verlosungen teilnehmen. Auch Angebotsaktionen lassen sich mit Hashtags anschieben. Hierfür empfehlen wir aber, vorher eine kurze Analyse, mit welchen Hashtags ich in den richtigen Suchradar gerate. Auf Twitter ratsam, auf Instagram unverzichtbar. Auf Facebook haben Hashtags für gewöhnlich keine signifikante Wirkung auf den Algorithmus – als Funktion, um auf einer beliebigen Suchergebnisliste zu landen, kann es aber hilfreich sein.
Messenger und YouTube || Wer vielleicht etwas emotionaleren Content in Serie anbieten möchte, muss dafür nicht zwingend Facebook, Twitter oder den Blog bemühen. Ausgerechnet das Ruhrbistum in Essen zeigte in der Vergangenheit öfter, wie man seine Social-Tools sinnvoll einsetzen kann: Weihnachts- und Ostergeschichte via WhatsApp oder Stop-Motion-Filmchen mit Playmobil-Figuren.
Live-Videos || Live-Streams sind zur Zeit sehr beliebt und das aus gutem Grunde: Sie können kurzweilig gute Reichweiten- und Engagementzahlen erzielen – und das ist bei dem kleinen Zeitfenster schon nützlich. Wenn Sie an so etwas noch gar nicht gedacht haben, dafür aber offen sind, experimentieren Sie: Zeigen Sie, wie der Bäcker gerade einen Christstollen backt. Oder spenden Sie einem Kindergarten einen Weihnachtsbaum und streamen dann, wie die Kinder den Baum schmücken. Oder vielleicht spielt ja vor Ihrem Laden gerade ein als Weihnachtsmann verkleideter Strassenmusiker – und wenn der gar nicht so schlecht singt, filmen Sie es. Wenn Sie einen Buchladen haben, veranstalten Sie doch eine Lesung mit Geschichten zu Weihnachten für Kinder. Dann haben Sie etwas zum streamen und da hören/schauen dann nicht nur Kinder zu. Was wir nicht empfehlen würden: Die eigene Weihnachtsfeier zu streamen – speziell zu vorgerückter Stunde.
Charity an Weihnachten mit Spendenquittung || Wenn Sie Gutes tun, aber die Kosten schlank halten wollen, dann ein kleiner Tipp : Suchen Sie sich eine gemeinnützige Organisation, die mit Ihnen in Kooperation eine Spendenaktion als Crowdfunding initiiert. Sie fungieren als Werbepartner und gehen mit gutem Beispiel bzw. saftiger Spende voran. Wenn die Organisation als Projektstarter eingetragen ist, kann diese Ihnen eine rechtlich einwandfreie Spendenquittung ausstellen und darüber freut sich auch Ihr Steuerberater. Die nächste Jahresabschlußbilanz ist ja nicht mehr fern. Das funktioniert auch hervorragend für Local Businesses und es können sich weitere lokale Unternehmen anschließen. Unterm Strich geht der gute Zweck als Gewinner aus dem Rennen, Sie haben ein starkes Zeichen gesetzt und mit diesem Zeichen können Sie Ihrem Image nachhaltig eine positive Duftmarke verpassen.
Und ganz wichtig: Nächstes Jahr frühzeitig an Feiertage denken. 😉