Teenager lieben Snapchat und YouTube. Instagram sollte nicht unterschätzt werden und die Europäer sind mit zu vielen Sozialen Netzwerken überfordert: So die Kurzfassung der GWI Social Summary für das erste Quartal 2015. Was die Erkenntnisse im Detail bedeuten und welche Nutzertrends die Marktforscher ausgemacht haben: Hier die Top-5.

Jedes Quartal nimmt der Londoner Marktforscher GlobalWebIndex (GWI) die Social Media Landkarte unter die Lupe und schaut unter mehr als 47.000 Nutzern, welche Trends und Gewohnheiten in den Weiten des Internets auszumachen sind. Das besondere Augenmerk gilt dabei der Nutzung von Social Apps, dem Alltagsverhalten und Trends in jüngeren Altersgruppen. Für das erste Quartal 2015 konnten die Marktforscher folgende fünf Haupterkenntnisse gewinnen.

Vorbemerkung: Die Erhebung untersucht das Nutzungsverhalten in 32 Ländern, verteilt über alle Kontinente. Lediglich China genießt unter diesen Ländern einen anderen Status: Die immens hohe Bevölkerungszahl und die vielen lokalen Netzwerke, haben eine solch eigene Marktsituation zur Folge, dass ihre gleiche Gewichtung die totalen Durchschnittswerte verfälschen würden.

Trend 1 – Facebook büßt ein, Pinterest und Tumblr steigen weiter

Facebook ist mit 82 Prozent aller Nutzer immer noch unangefochten das stärkste Netzwerk. 42 Prozent der Nutzer gelten als aktives Kapital und besuchen die Plattform mehrmals täglich.

Mit Blick auf die Zahlen des Q4 2014 ist YouTube in Hinblick auf die Mitglieder (60 %) der stärkste Konkurrent. YouTube schlägt das Zuckerberg-Netzwerk aber in Visits (YT 82 %, FB 73 %). Obwohl sich Google+ auf Platz 3 der Mitgliederzahlen noch mit YouTube auf Augenhöhe befindet, kann G+ in Visits (29 %) und aktiven Mitgliedern (21 %) mit der Top-Gruppe nicht mithalten.

Beim Wachstum der aktiven User stehen Pinterest (97 %) und Tumblr (94 %) weiterhin weit vorne. Ein weiter Weg zu Instagram auf Platz drei (46 %). Die beiden Spitzenreiter konnten  2014 bereits viele neue Mitglieder verzeichnen; und die sind fast alle aktiv. Bei den Visits tauchen die beiden Netzwerke allerdings bisher noch nicht in der Spitzengruppe auf.

Facebook verzeichnet dagegen einen Verlust von neun Prozent der aktiven Nutzer und lediglich einen Zuwachs von einem Prozent an neuen Mitgliedern – allerdings auf das gesamte Jahr 2014 gerechnet.

Trend 2 – YouTube ist für Kids das Coolste

Kein Wunder, dass sich Facebook bei der Frage nach dem „coolsten“ Netzwerk bei der breiten Masse unangefochten auf Platz eins hält. Wird die gleiche Frage allerdings in der Teen-Gruppe (hier zwischen 16 bis 19 Jahren), fällt die Begeisterung auf Platz drei: Der Liebling unter den Jüngeren heißt YouTube, gefolgt von Instagram.

Die Schere der Beliebtheit geht bei Tumblr und Snapchat am weitesten auseinander: Beide Netzwerke rekrutieren den größten Anteil ihrer Fans fast ausschließlich aus der jungen Nutzergruppe.

Trend 3 – Ein Viertel der Online-Zeit verbringen wir in Sozialen Netzwerken

Mit 1,69 Stunden pro Tag verbringen wir 28 % unserer täglichen Online-Zeit auf Sozialen Netzwerken. Während sich dieser Wert nun seit Jahren nicht signifikant verändert hat (2012: 1,6 Stunden pro Tag – 2014: 1,72 Stunden pro Tag), tritt der Mobil-Trend dagegen deutlicher in den Vordergrund: Die Online-Zeit auf Mobilgeräten hat sich in den letzten drei Jahren von 1,24 Stunden pro Tag (2012) auf 1,99 Stunden pro Tag gemausert.

Sicher ist dies der Tatsache zuzuschreiben, dass sich das gesamte Nutzungsverhalten stärker mobil ausgerichtet hat. Es müssen bei dieser Maßzahl jedoch auch die lokalen Unterschiede berücksichtigt werden: Auffällig ist, dass die stärksten Werte der mobilen Nutzung besonders in Ländern mit schnell wachsenden Märkten verzeichnet werden. Dagegen weisen Länder mit etablierten, stabilen Märkten (zum Beispiel Deutschland oder Japan) die niedrigsten Werte auf.

Trend 4 – Wir sind im Schnitt bei mindestens 5 Netzwerken

Multi-Networking ist ein stetiger Trend: Wir sind im Schnitt bei 5,39 Netzwerken registriert und nutzen 2,75 davon aktiv. Den stärksten Impact haben dabei aktive Facebook-Nutzer, welche ihre Nutzung von 2,56 in 2012 auf aktuell 4,15 Netzwerke gesteigert haben.

Relativierend muss dazu gesagt werden, dass sich der stärkste Crossover innerhalb der Spitzengruppe (also Facebook, Twitter, YouTube) abspielt: Selbst primäre Twitter- und YouTube-Nutzer wählen Facebook als stärkstes „Neben-Netzwerk“.

Der auffällige Gap zwischen allgemeinem Durchschnitt (2,75 aktiv) und speziell Facebook-Nutzern (4,15 aktiv), wird übrigens von den reichen, westlichen Ländern negativ beeinflusst: Die stärkste Multi-Network-Usage finden wir unter den ACAP Staaten, also den aufstrebenden asiatischen Märkten – die Spitzengruppe bilden China, Indonesien, Thailand und Indien mit 3,5 bis vier Netzwerken. In den USA liegt der Durchschnittswert bei zwei. Deutschland oder Frankreich gehören mit durchschnittlich nur einem aktiven Primärnetzwerk zur schwächsten Gruppe.

Trend 5 – Snapchat bleibt eine Teeny-Sache

Obwohl Snapchat unter den 16- bis 19-Jährigen nur Platz vier der Social- und Messaging-Apps belegt, ist ihr Hauptklientel auch durch diese Altersgruppe homogen geprägt. Das heißt: Wir finden auf Snapchat 3,48 mal mehr Jugendliche als andere Altersgruppen.

Ebenfalls zeigt sich mit einem Wert von 1,61 mal mehr Jugendlichen ein Trend zu Instagram. Es scheint sich auszuzahlen, den Bilderdienst obligatorisch in künftige Marketing-Mixe von Stars, Sternchen und Lifestyle einzubinden.

 

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Artikelbild: socialmediakonzepte.de

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