Pünktlich zur Europameisterschaft in Frankreich, der „EURO2016“, beginnen sie wieder. Die Marketingaktionen in Supermärkten, Drogeriemärkten, Baumärkten und natürlich auch im Internet. Eine Top-Elf nach der anderen wird in das Social Web gespült. Die wertvollste Elf der EM, die wertvollste Elf der Spieler, die die EM verpassen, die wertvollste Elf unter 21 Jahren und so weiter. Natürlich gibt es auch Rankings über die Social Media Kings im Umfeld von Fußball und Social Media. Solche Spieler, die nicht nur auf dem Platz, sondern auch im Social Web ganz weit vorne sind. Aber sind die besten Spieler auf dem Platz auch gleichzeitig die Spitzenreiter bei Facebook, Instagram und Twitter? Dieser Frage versuchen wir hier auf den Grund zu gehen.

EURO2016 , Social Media, UEFA, Frankreich
Bei Betrachtung der der einzelnen Profis hinsichtlich ihrer Marktwerte gegenüber der Fans in den Sozialen Netzwerken ergeben sich interessante Ergebnisse.

Im Zuge der EURO2016 möchten wir dabei natürlich vor allem europäische Spieler einer näheren Betrachtung unterziehen. Zweifellos ist das Barcelona-Trio „MSN“ ganz weit vorne, sowohl auf dem Platz als auch in den Sozialen Netzwerken. Aber die Herrschaften Messi, Suarez und Neymar Jr. kämpfen aktuell bei der Copa de America um den Titel in Südamerika.

Ronaldo ist nicht nur auf dem Platz galaktisch

Wer ist auf dem Platz und in den Sozialen Medien ganz weit vorne? Natürlich der Ronaldo. Cristiano Ronaldo. Auch CR7 genannt. Bei Facebook kommt er zur Zeit auf unglaubliche 111,8 Millionen Fans. Bei Instagram sind es 60 Millionen und bei Twitter immerhin noch 42,3 Millionen Fans. Um das mal zu veranschaulichen: Brasilien hat ca. 200 Millionen. Einwohner!

So weit, so gut. Ronaldo gilt als Ausnahmespieler. Eine Werbeikone, ein Sexsymbol. Er polarisiert wie kein anderer Fußballer derzeit. Doch was ist mit den weiteren Superstars des europäischen Fußballs? Gareth Bale zum Beispiel, der Spieler nach Cristiano Ronaldo mit dem höchsten Marktwert in Europa, nach offiziellen Angaben immerhin 80 Millionen Euro, sollte demnach ähnliche Zahlen aufweisen. Weit gefehlt. Insgesamt kommt er zur Zeit bei Facebook, Twitter und Instagram zusammen auf „nur“ 51,9 Millionen Fans. Nehmen wir es mal vorweg: Kein europäischer Spieler kommt auch nur annähernd an die Zahlen eines Cristiano Ronaldo heran. Dennoch gibt es interessante Ergebnisse, betrachtet man die Marktwerte und die Fans in den Sozialen Netzwerken der einzelnen Profis.

La Liga stärkste Liga der Welt

Nur weil ein Spieler teuer ist, hat er nicht zwangsläufig zugleich viele Fans. Es ist abhängig davon, in welcher Liga der Profi spielt, welches Trikot er trägt. Real Madrid, FC Barcelona, Manchester United: Diese Vereine gehören zu den bekanntesten der Welt in den stärksten Ligen der Welt. Natürlich haben diese Vereine und die dazugehörigen Spieler eine ganz andere Medienpräsenz und Strahlkraft als ein Thiago von Bayern München oder Pierre-Emerick Aubameyang von Borussia Dortmund.

Auch auf der Position des Torhüters ist es nicht anders. Die unumstrittene Nummer 1 der Welt kommt aus Deutschland und heißt Manuel Neuer. Vier mal in Folge wurde er zum Welttorhüter des Jahres gewählt (2013-2016). Neuer spielt beim großen FC Bayern München. Doch ist er die Nummer 1 in den Sozialen Netzwerken? Mitnichten. Ein anderer, ehemaliger Welttorhüter ist Neuer um Längen voraus: Iker Casillas. Einst, die unumstrittene Nummer 1 bei Real Madrid und in der spanischen Nationalmannschaft, längst nicht mehr gesetzt in der „La Furia Roja“ und geflohen in Portos Tor, verfügt über mehr als doppelt so viele Fans wie Manuel Neuer. 39,4 Millionen. sind es in den drei Netzwerken gegenüber Neuer mit 15,44 Millionen.

Am Ende gewinnen eben nicht immer die Deutschen

EURO2016
Es benötigt keine astronomisch hohen Marktwerte, um viele Social-Media-Fans zu haben.

Der deutsche Spitzenreiter ist eindeutig Mesut Özil. Zuletzt sorgte er für Aufsehen durch sein Foto aus Mekka. Selbstredend ist er ein begnadeter Spieler der mit allem gesegnet ist was ein Fußballer braucht. Doch würde er in Deutschland spielen, so unsere Behauptung, käme er nicht auf 30,3 Mio. Fans bei Facebook, 6,9 Millionen bei Instagram und knapp 11 Millionen bei Twitter. Er spielt in der Premier League in England bei Arsenal London. Und es könnte den Eindruck erwecken, eben aus diesen Gründen, weil er ein begnadeter Techniker ist, weil er medial sehr präsent ist und vor allem weil er in der Premier League spielt, hat er so viele Fans.

Es benötigt also keine astronomisch hohen und schon an Lächerlichkeit grenzenden Marktwerte, die für die meisten Menschen überhaupt nicht greifbar sind, um viele Fans zu haben und so Fußball und Social Media zum Erfolg werden zu lassen. Es braucht die richtige Liga, das passende Trikot und ein werbewirksames Auftreten.

„Ich kam als König und gehe als Legende“

Oder einfach Coolness. So wie es Zlatan versteht. Zlatan Ibrahimovic, der sogenannte Gott unter den Göttern. Sein Marktwert beträgt nach offiziellen Angaben „nur“ noch 15 Millionen Euro. Sicherlich ist dies seinem Alter und nicht seinem Talent geschuldet, ist er doch mittlerweile 34 Jahre alt. Aber seine Art mit den Medien und den Fans umzugehen, macht ihn zu einem Social Media King. „Ich kam als König und gehe als Legende“. Solche und andere Sprüche, die Zlatan mit seinem verschmitzten Lächeln raushaut, machen ihn so beliebt. Und wir hoffen, er bleibt uns noch lange erhalten – egal wo er nächste Saison spielen wird.

Sicher ist aber: Wir werden Zlatan und all die anderen Superstars des europäischen Fußballs die kommenden Wochen bei der EURO2016 in Frankreich sehen können. Egal ob Social Media King oder einfach nur ganz normaler Fußballspieler.

Fotos: Fotolia (Sondemvipman4Jürgen Fälchle)

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