#ElectionDay. Der Tag ist gekommen und in den USA wird endlich gewählt. Unsere Freunde in angelsächsisch Übersee haben die Wahl zwischen Clinton und Trump. Egal, wie die Wahl ausgeht, den Sozialen Netzwerken kann man keinen Vorwurf machen. Wir haben eine kleine Übersicht erstellt, mit welchen Maßnahmen die großen Namen des Social-Webs dem Demokratisierungsprozess unter die Arme gegriffen haben, um nicht-informierte Bürger zu aufgeklärten Wählern zu machen.

Facebook

#ElectionDayBereits zum Jahresbeginn hat das Zuckerberg-Netzwerk den Voter Registration Reminder eingeführt: Die erinnernde Frage, ob man bereits ein registrierter Wähler sei, ist signifikant wichtig, weil: Um in den USA wählen zu können, muss man sich zunächst dafür registrieren lassen. Und diese kleine Maßnahme hat wohl das Elektorat massiv in Bewegung versetzt: Zwischen dem 23. Und dem 26. September hat Facebook die Frage nach der Registrierung verstärkt in die Newsfeeds entsandt, versehen mit einem Register Now-Button, der direkt zur Behörde (vote.gov) führte. Den Zahlen dieser Stelle nach, ist die Quote der registrierten Bürger dadurch sichtlich stark angestiegen. Ein guter Dienst für die Demokratie.

#ElectionDayMit der Seite /elections/yourplan gibt Facebook den Wählern dann viele nützliche kleine Tools an die Hand, mit denen sie sich vor und während der Wahl vorbereiten, informieren und organisieren können: Eine Übersicht aller Kandidaten, sowohl für die Präsidentschaft als auch lokale Kandidaten, inklusive aller Unterstützer, ihrer Politics & Policies sowie wichtigen Links. Damit man auch nicht erst in der Wahlkabine damit beginnt, sich mit dem Wahlzettel (Ballot) auseinanderzusetzen, stellt Facebook Originalexemplare zur Verfügung, woraufhin sich Wähler dann fragen können, ob sie damit klarkommen. Und wo die nächste Wahlkabine steht, beantwortet der Dienst natürlich auch. Nur wählen muss man selber.

Google

#ElectionDayWährend der letzten Monate hat Google ähnliche Dienste angeboten: Hilfestellung, wie man sich registriert und Erklärungen zum Prozess einer demokratischen Wahl, wie man wählt, wer auf dem Wahlzettel steht und wo meine zuständige Wahlkabine steht, sowohl auf Englisch, als auch in der zweithäufigst gesprochenen Sprache, Spanisch. Im Vergleich zu 2012, konnte Google ein um 233 % gestiegenes Interesse an der Frage „Wie man wählt“ feststellen.

Mit dem Schließen der Wahllokale, werden aktuelle Resultate der Auszählung dann in den Suchergebnissen ausgespielt – weltweit für jeden verfügbar. Das umfasst auch in Zukunft detaillierte Updates zu Senats-, Kongress- und Gouverneurswahlen, wie auch Informationen zur jeweiligen Policy auf Ebene der Bundesstaaten.

YouTube

Laut Google, umfasst die Menge der wahlbezogenen Videos, allein in den letzten Wochen, rund 20 Mio. Stunden an Material. Das kommt zu den über 110 Mio. Stunden und weit über 200.000 Videos, die noch im September gezählt wurden. Also, YouTube ist zweifelsohne ein reich gefüllter Content-Korb für Wähler, Anbieter von neutralen Informationen sowie Kampagnenkämpfer gewesen – und wird es weiter sein.

Wer keinen direkten Zugang zu US-amerikanischen Direktübertragungen hat, bekommt ab 19:00 Uhr Ostküstenzeit (das ist für uns 01:00 Uhr morgens am Mittwoch dem 09.November) die volle Ladung Live-Streams von NBC, PBS, MTV, Bloomberg, Telemundo, The Young Turks und Complex News geliefert. Wieviele Stationen sich noch ohne spezielle Unterstützung von YouTube dem Live-Event anschließen, wird man sehen.

Was unseren amerikaischen Freunden als Problem bewußter ist als uns: Der Mobilisierungsprozess, Bürger zu Wählern zu machen, ist ein basisdemokratischer Faktor und kann nicht nur der Selbstverantwortung der Menschen überlassen werden. Zu diesem Zweck gehören auch GOTV-Kampagnen (Get Out The Vote) zu den festen Bestandteilen jedes elektoralen Vorgangs. YouTube beteiligt sich an dieser Aufklärungsarbeit mit der #voteIRL Kampagne und promotet die Aktion mit dem Hashtag, der auf Twitter und Instagram auch schon reichlich genutzt wird.

YouTube

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Twitter

#ElectionDayDer Zwitscherdienst macht, was bei ihnen am besten funktioniert: Hashtags. Mit #ElectionDay, #ElectionNight und #Election2016 launchte Twitter drei offizielle Hashtags, welche, zur visuellen Motivation, ein Emoji einer kleinen Wahlurne auftauchen lassen.

Und wer dann seine Stimme abgegeben hat, kann dies stolz unter dem Hashtag #iVoted verkünden – und das sogar in 9 verschiedenen Sprachen. Der visuelle Bonus ist ein Emoji einer Check-Box. Haken dran – Hurra, Demokratie.

Fazit

Es war nicht schwer, dem SocialWeb, während des Wahlkampfs, etwas Böses anzudichten. Alle Beteiligten, inklusive der (eigentlich) neutralen Medien, wussten Social Media für ihre Zwecke einzusetzen. Und da „ihre Zwecke“ in einem harten Wettbewerb standen, war Social Media häufig der Erfüllungsgehilfe für zweifelshafte Aktionen.

Dass die Netzwerke selbst, mit Tools und Kampagnen, dem Demokratisierungsprozess in auffällig neutraler Weise gute und sinnvolle Dienste geleistet haben, gerät dabei leider in den Hintergrund. Fazit: Social Media ist im Grunde das basisdemokratischste Werkzeug, das der Gesellschaft zur Verfügung steht. Zumindest im politischen Prozess. Wenn es wieder ans Verkaufen geht, regiert natürlich weiterhin der Algorithmus mit eiserner Faust. 😉

 

Artikelbild: Socialmediakonzepte.de

 

Blog Netzwelt

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