Rechtsstreit, Mems und große Bühnen – der Februar war bunt, laut und voller Zickereien. Von hysterisch befürchteten Algorithmen, der medialen Inszenierung von Politikern und Entrepreneuren, vielen Mems, gierigen Verlagen, protestierenden Dekolletés und einem echten Weltrekord. Also, Popcorn raus, Füße hoch – hier kommt der Februar.

RIPTwitterBlue Bird Down? – Kann Twitter eigentlich noch irgend etwas machen, worauf keine übertriebenen Reaktionen folgen? Der Zwitscherdienst führte einen neuen Algorithmus ein, der wichtigere Tweets nach oben stellt – der Rest bleibt erstmal wie gehabt. Die Vorberichterstattung, durch BuzzFeed oder Bandwagon-Hüpfer wie Meedia, laß sich dagegen wie ein vorgezogener Epilog auf das anstehende Twittergeddon. Die Börsenwelt traut dem blauen Vögelchen ja seit Jack Dorsey eh nicht mehr. Und das Twitterversum bastelt aus dieser Stimmung heraus den Hashtag #RIPTwitter – welcher mittlerweile jedoch für alles mögliche hergenommen wird. Unterm Strich hat sich nicht wirklich viel getan – nur ein paar Tweets, die jetzt nach Relevanz sortiert werden – und selbst das ist nur optional. Nach den panischen (Vor)Abgesängen rufen jetzt die gleichen Kritiker, dass das ja nicht die große Revolution war. Man kann es den Leuten einfach nicht recht machen.

Tiefe Einblicke – Starte keine Kriege, die du nicht gewinnen kannst – gerade nicht auf Twitter. Was war passiert? Susan Sarandon ging zum SAG Award, warf sich in Schale und posierte auf dem roten Teppich für die Kameras – so weit alles normal. Piers Morgan, der mäßig erfolgreiche Ersatz für Kult-Talker Larry King, sah die Bilder und fragte sich in Tweet-Lautstärke: Wie kann sie zu diesem Anlass so viel Dekolleté zeigen? (Anm.: Sarandon präsentierte beim SAG die Nachrufe auf der Veranstaltung) Sarandon antwortete mit einem alten Foto aus der Rocky Horror Picture Show – natürlich in Unterwäsche. Morgans Replik: Ein Softcore-Bild von sich selbst – wie kritisiert wird, um die Aufmerksamkeit künstlich aufzublasen. Aber da war es schon zu spät: Frauen, vereinzelt auch Männer, der gesamten Twitter-Sphäre tweeteten unter #cleavagegate, #freethecleavage und #cleavagesolidarity Bilder ihres Dekolletés, mit schönem Gruß an Piers Morgan. Auf den ersten Blick lediglich eine kleine Twitter-Fehde. Und der Brite belustigt sich auch noch daran, dass Bilder von Dekolletés doch keine so schwere Strafe seien. Jedoch war der twitternde Letztes-Wort-Fetischist auch unbewusster Starter und Steigbügelhalter einer kurzweiligen Bewegung, die sich kampagnenartig verbreitete. Das zeigte: Der Alarmmechanismus für Frauenthemen funktionierte perfekt. Ob Morgan daraus etwas gelernt hat? Wir glauben eher nicht.

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Gedrosselte Versprechen – Mobilfunkanbieter E-Plus hat seinen Kunden unbegrenztes Datenvolumen versprochen und nach bereits 500 MB sank die Geschwindigkeit von rund 20 Mbit/s auf 56 Kbit/s. Starkes Stück, fand der Bundesverband der Verbraucherzentralen und klagte gegen diese Geschäftspraktik. E-Plus erklärten, dass diese Praxis dem normalen Geschäftsgebahren entspräche und Kunden daran gewöhnt seien. Zudem sichere sie eine vertragliche Klausel ab, welche die Drosselung, ab dem Erreichen eines bestimmten Datenverbrauchs, legitimiere. Das LG Potsdam sah das komplett anders: Eine Drosselung um das 500-fache komme einem kompletten Leistungsausfall gleich – vor allem, wenn das Angebot zuvor noch von „unbegrenztem Datenvolumen bei Highspeed-Geschwindigkeit“ sprach. Man beherze: Drum prüfe, wer sich für mindestens zwei Jahre binde.

Ben Stiller hat den Längsten – …Selfie-Stick. Was dachten Sie denn? Auf der Londoner Premiere von Zoolander 2 präsentierte Stiller, was offiziell bereits als „longest selfie stick ever made“ beworben wurde. Obwohl das natürlich zum Promotion-Programm gehört, der Weltrekord-Versuch war echt. Ein Team von Guiness World Records war auch vor Ort. Gemessen wurden 8 Meter und 56 Centimeter – und das war wirklich der Weltrekord. #DontTryThisAtHome

Trittbrettfahrer verklagen Trittbrett – Der Streit ist nicht neu: Verlage wollen natürlich mit den Meldungen ihrer Nachrichtenprodukte von Google gefunden werden. Wenn Google diese Meldungen anzeigt, wollen die Verlage dann Geld dafür, dass Google die Text-Snippets anzeigt – darum geht es im Streit ums Leistungsschutzrecht, welcher bereits seit 2013 tobt. Google argumentiert, dass ja lediglich Links ausgespielt würden und die Snippets eher bei der Generierung von Werbeeinnahmen für die Verlage mithelfen. Wer das nicht will, kann ja auf die Präsenz in den Suchergebnissen verzichten. Das wollen die Verlage natürlich auch wieder nicht und klagten vor der Kartellkammer des LG Berlins, da sie einen Missbrauch von Googles Marktstellung sahen. Ohne Erfolg. Die Berliner Richter urteilten, dass durch die Bereitstellung der Snippets eine Win-Win-Situation entstünde – womit sie der Argumentation von Google folgten. Das war, nach einem Verfahren im letzten Jahr, bereits die zweite Abfuhr, die sich die elf klagenden Verlagsgruppen vom Kartellamt einheimsten. Irgendwie haben wir im Gefühl, es wird nicht die Letzte sein. Einfach mal merken: Synergie-Effekte sind bereits ein Zugewinn – und Gewinne kann man nicht, wie den Content vieler Nachrichtenportale, zweit- und drittverwerten. Sinkende Margen bekämpft man nicht, indem man Gier zum Geschäftskonzept macht.

trumpselfieDrumpf – Wir kommen nicht drum herum: Die Vorwehen des US-amerikanischen Präsidentschaftswahlkampfs schütteln zunehmend auch die Sozialen Medien durch – kein Wunder bei Kanidaten wie Trump, dessen einzige Superpower die mediale Aufmerksamkeit ist. Immer öfter finden wir spottende Mems und Hashtags wie #postatrumpselfie – Menschen legen sich merkwürdige Dinge auf den Kopf und simulieren eine Trump-Frisur. Aber das ist noch recht harmlos.

darnoldtrumpInhaltlich etwas tiefer gehen dagegen Kampagnen wie der Instagram Account @darnoldtrump. Wer immer auch dahinter steht, es ist perfekt komponiert: Ein share-freundliches Mem-Motiv, garniert mit Zitaten, die Trumps Mindset dokumentieren (s.links). Eigentlich schon zu perfekt, um nur von irgendeinem Trump-Gegner zu sein.

Die andere Seite ist natürlich auch aktiv – erwartbar schwach mit dreckigen Tricks und natürlich auch gegen Konkurrenten aus dem eigenen Lager. Beispielsweise verkündete Trump, Jeb Bush hätte vergessen, seine Domain zu erneuern und deutete an, er habe jetzt die Domain JebBush.com. Und durchaus: Wenn man auf JebBush.com geht, wird man auf Trumps Seite weitergeleitet. Klingt peinlich für Bush – das Gegenteil ist der Fall. Trump hatte damit nichts zu tun. Der Besitzer der Domain JebBush.com soll eine australische Firma namens Fabulous.com sein – seit 1997. Bush selbst nutzt die offizielle Domain jeb2016.com und es gab auch kein Hijacking seiner Seite. Wie es zu der Redirection von der Domain der Firma aus Down Under kam… wer weiß.

Aktionen dieser Duftrichtung dokumentieren sehr schön, dass hinter dem sympathieresistenten Giganten wenig Substanz steckt. Das vermittelt auch ein Clip, der mächtige, virale Kreise gezogen hat: 18 Mio. Views auf YouTube und knapp 60 Mio. auf Facebook – und das für ein Video von 20 Minuten Länge. Der amtierende Schwergewichtsweltmeister der politischen Satire, John Oliver, liefert das volle Paket und erklärt zunächst sehr detailreich alles, was man zu Trump wissen muss. Abgerundet wird der Beitrag vom Hashtag #makedonalddrumpfagain, der Seite DonaldJDrumpf.com, einem Antrag auf die Lizenz für das Wort Drumpf und einem Chrome-PlugIn, welches das Wort Trump überall durch Drumpf ersetzt. Und wenn Sie sich jetzt fragen, wieso wir Drumpf geschrieben haben – schauen Sie sich den Clip an. Lohnt sich!

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Dessert mit Nachgeschmack – Es ist unglaublich, welche Geschichten aus der RedTube-Abmahn-Operette im Nachgang noch ans Licht kommen: Laut einem Bericht von Regensburg-digital, kämpfte der mittlerweile peinlich-berüchtigte Abmahner, Ex-Anwalt Thomas Urmann, wohl schon seit 2014, also direkt nach dem RedTube-Coup, mit der Insolvenz. Urmann besaß einen Bürokomplex, welcher jedoch unter städtischer Zwangsverwaltung stand – die Insolvenz seiner alten Firma verschleppte er anscheinend, in dem er seine Anwaltsfirma einfach in eine Hausverwaltung umfirmierte – ehemalige Mieter berichten von Mobbing, um so für einen Verkauf aus ihren Büros gedrängt zu werden. Und fragt man bei der Stadt nach, so sei der Mann unbekannt nach Istanbul verzogen. Urmann wird angeblich weiter in Regensburg gesichtet – schlecht getarnt mit Bart und Basecap. Aber eines ist mal sicher: Gut, dass dieser Abmahnpraxis das Handwerk gelegt wurde.

mausgerutschtMausgerutscht – Das Netz ist um eine sinnfreie Phrase reicher: Beatrix von Storch, Europa Abgesandte der AfD und Teilzeit-Retterin des Abendlandes, erklärte auf Facebook nicht nur, dass Moorhuhn-Schießen auf Flüchtlinge, als Ultima Ratio, schon in Ordnung ginge – sie versicherte auch, es wirklich so zu meinen. Kurz darauf fiel ihr anscheinend ein, dass sie besser nicht alles aussprechen sollte, was ihr so durch den aufrechten Kopf schießt. Und promt hatte sie auch schon eine Erklärung dafür parat, wie ihre wertvollen Beiträge zur schießwütigen Notwehr gegen Flüchtlinge im Sozialen Netz landen konnten: Sie sei auf der Maus ausgerutscht. Ja, das klingt sehr plausibel. Unbestätigten Meldungen zu Folge, dementierte die Maus jegliche Rutscheigenschaften, verwies jedoch auf die Tastatur. Konfrontiert mit diesem Vorwurf konterte die Tastatur empört, dass die Maus ja eh asiatischen Migrationshintergrund habe und zur System-Peripherie gehöre: #LügenMaus.

hoaxmap orgKartographierter Mumpitz – Und da wir schon mal die rechte Ecke ausfegen: In Zeiten, in denen das Volksgemüt durch Gerüchte erfolgreich in Panik versetzt werden kann, leistet hoaxmap.org einen wichtigen Dienst. Die Deutschlandkarte der Seite ist eine Art kulinarischer Reiseführer durch die verschiedensten Gerüchteküchen der Republik. Zur Zeit verlinkt die Karte knapp 300 Orte, zu denen es jeweils abstruse Meldungen über Flüchtlinge gibt – von amtlichen Freifahrtscheinen fürs Bordell bis hin zu Zootieren, die für Grillpartys geraubt wurden. Es ist kaum zu glauben, aber es gibt anscheinend wirklich Leute, die glauben, der Afrikaner wolle sein Zebra noch selber jagen, am Besten in der Fussgängerzone von Osnabrück. Ein Dank an die Initiatorin Karolin Schwarz – auch wenn man die leichtgläubige Dummheit hysterischer Bersorgnis damit sicher nicht heilen wird.

Daumen, Herz, Ohhh – So jetzt sind Sie endlich für alle da: Die multi-emotionalen Like Buttons bei Facebook, genannt Reactions. Und bei der heutigen Debattenkultur fragen sich viele sofort: Fehlen da nicht noch welche? Interessanterweise fragt man sich das gleiche auch in anderen Ländern. Mit weniger folkloristischem Bezug als in Deutschland leider.

Fieses Pferdchen – Ransomware ist Malware (Schadsoftware), die Ihren Rechner buchstäblich als Geisel nimmt: Hat man sich so einen Erpressungstrojaner (oder auch Kryptotrojaner) eingefangen, verschlüsselt dieser zunächst die Dateien auf dem Rechner und benennt sie danach um – in diesem Fall an der Dateiendung .locky zu erkennen. Nach der Verschlüsselung erhält man eine Erpressungs-Email, welche erklärt, dass der Rechner nur mit einem Programm namens „Locky Decryptor“ wieder entschlüsselt werden kann. Zahlt man bis zu einer bestimmten Deadline nicht ein Lösegeld von umgerechnet 200 Euro, werden alle Dateien auf dem Rechner unbrauchbar gemacht. Gibt’s da was von Ratiopharm? Nein, selbst die großen Institutionen und Unternehmen des Sicherheitsressorts haben noch keine Medizin gegen diese Infektion gefunden. Es gibt zwar Ransomware Decryptoren, aber die helfen nur bei bekannten Feinden – Locky ist dafür noch zu frisch. Und wenn das noch nicht perfide genug wäre: Das Lösegeld ist in Bitcoins zu zahlen. Das bedeutet: Die Erpresser sind so gut wie nicht zurück verfolgbar. Betroffen sind alle Kontinente und Länder, besonders hoch scheint aber mit knapp 17.000 Neuinfektionen pro Tag Deutschland zu sein. Bleibt vorerst nur: Keine unbekannten Email-Anhänge öffnen, Macros in Office-Dokumenten deaktivieren und heikle Seiten meiden.

Menschen mit Geldautomaten – Sind Ihnen im Februar auch so viele Geldautomaten im Social Web über den Weg gelaufen? Auf Reddit postete ein User ein interpretationswürdiges Bild eines Mannes, welcher, in Begleitung zweier (nicht weiter beschriebener) Damen, Geld von einem Automaten abhebt (ganz links). Kurz darauf nahm das Motiv als Mem Fahrt auf und Netzlinge posteten Bilder von Menschen an Automaten bzw. Automaten, die unvorteilhaft installiert wurden. Das macht natürlich keinen größeren Sinn, aber darum geht’s ja auch nicht. Bei der Gelegenheit: Sollten Sie Interesse daran haben, wo die meisten Mems ihren Ursprung nehmen – besuchen sie öfter mal reddit.

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Quelle: boredpanda

Du kommst hier net rein! – Syed F. und seiner Frau Tashfeen M. haben im Dezember 14 Menschen in San Bernadino ermordet. Auch wenn es eher nach einem abscheulichen Amoklauf aussah, wird das Verbrechen, aus verschiedenen Gründen, als Terror-Akt gewertet. Syed F. hatte auch ein Smartphone – ein Apple 5c. Das FBI will nun an die Pin-Code geschützten Daten auf dem Mobilgerät – und Apple sagt nein. Sie argumentieren, dass dadurch möglicherweise Hackern Tür und Tor geöffnet werden könne, was die gesamte Sicherheitsstruktur massiv bedrohe. Das FBI hat wohl auch Bockmist gebaut: Das iPhone gehörte nämlich dem Arbeitgeber von Syed F. – der Gesundheitsbehörde von San Bernadino. Und die habe, auf Druck des FBI, bereits das Passwort der Apple-ID geändert. Ob es Strategie oder Verteidigung ist, aber Tim Cook nutzt die Situation, den hohen Sicherheitsstandard Apples zu lobpreisen und sieht sich anscheinend hier wie einen Kämpfer für die Privatssphäre seiner Kunden. Sicher ist wohl, dass Apple durchaus Hilfestellung angeboten hat, das FBI aber trotzdem nach eigenem Protokoll arbeitete. Das kennt man ja: Man erklärt, wie’s geht, der Kunde macht dann trotzdem, was er will und wenn etwas schiefgegangen ist, soll‘s der ignorierte Fachmann wieder richten. Andererseits: Apples Cloud als Festung der Sicherheit zu verkaufen, ist einer der besten Witze des Jahres.

markberlinZuckerberg im Wandel – Im Februar war Mark Zuckerbergs PR-Kalender rappelvoll: Facebooks Maximo Leader besucht Berlin, eröffnet dort eine Dependance, trifft sich wechselweise mit Politikern, Wirtschaftkapitänen und Studenten, spendet Server, joggt durch Berlin, trifft dabei Journalisten und rüffelt Mitarbeiter, weil sie die #blacklivesmatter-Kampagne sabotiert haben sollen. Nebenbei veröffentlicht er, mit Frau und Kind, einen Videogruß zum chinesischen Neujahrsfest – natürlich komplett auf Chinesisch. Und Lifestyle-Magazine feiern den Facebook-Chef als sorgenden Vater, der ganz toll Windeln wechseln kann. So, jetzt erstmal die Tränen aus den Lachfalten wischen.

Schön, dass er Kanzlerin Merkel symbolträchtig für ihre Rolle in der Flüchtlingskrise lobt und verspricht, sich um Hasskommentare zu kümmern. Aber sein eigenes Verhältnis zu Flüchtlingen hängt eher mit der Lobbyarbeit in Washington zusammen – und da geht es den Zuckerbergs primär um die Visa-Freiheit für hochqualifizierte Einwanderer. Weniger um einen menschenwürdigen Umgang mit Notleidenden.

Mark Zuckerberg beim Town hall Q&A in Berlin
Mark Zuckerberg beim Town hall Q&A in Berlin

Und das Thema Hasskommentare hat in der politischen Agenda Facebooks eigentlich keinen Platz: Die Debatte gibt es in der Form zu Hause nicht und somit verwundert es nicht, dass Mark und seine Freunde nicht verstehen, wieso man in Deutschland Facebook in die Verantwortung nehmen will. Somit verwundert es nicht, dass beim Treffen mit Justizminister Heiko Maas nicht mehr herauskam, als: Facebook hält sich zukünftig, bei Hasskommentaren, an deutsches Recht. Ach, was haben die denn vorher gemacht? Und der zuckerbergsche Justiziar schränkt sofort ein, dass das nicht immer so einfach umzusetzen sei. Das klingt ja motiviert.

Was Mark und seine Freunde jedoch verstanden haben: Auch wenn einem das Thema schnulzpiepegal ist, sollte man guten Willen vortäuschen – womit sich auch Facebooks neue Lobbyisten-Kita in Berlin erklären lässt. Und das ist wohl auch nötig, zumal die Zahl der Dispute auf den Schlachtfeldern Datenschutz, Verbraucherschutz und Kartellrecht erwartbar steigen wird. Und in der Zwischenzeit kann er ja weiter Vorträge wie auf dem Town Hall Q&A in Berlin halten, wo er von seinem veränderten Bewusstsein seit seiner Vaterschaft erzählte. Abteilung „Kinder sind unsere Zukunft“. Gefühlte 120 Sätze begannen mit der Phrase „Priscilla and me“ – als wäre das Ehepaar bereits ein Relaunch von Bill and Melinda Gates oder Paul and Linda McCartney. Aber das gibt uns schon mal einen Vorgeschmack, wohin seine/ihre Reise gehen soll.

And the Oscar goes to… – Ende Februar wurden wieder die kleinen Goldlümmel in Hollywood verteilt. Überflüssig zu sagen, dass es unmöglich ist, das gesamte Ausmaß der Social Media Bewegungen zusammenzufassen. Die Oscars standen im berechtigten Schatten der Rassismus-Debatte, weshalb einige Stars der Veranstaltung fern blieben. Moderator Chris Rock brachte das mit seinem Eröffnungsmonolog ideal auf den Punkt – zur Belohung heimste er dafür einiges an Social Media Aufmerksamkeit ein. Für den größten digitalen Buzz sorgte jedoch Leonardo diCaprio, mit dem Gewinn seines ersten Oscars und einer Ansprache zur globalen Erwärmung.

Wir haben beim Wall Street Journal ein schönes Empfehlungsvideo gefunden, wie man sich in der Oscar-Nacht auf Social Media verhalten sollte und wie nicht. Gilt natürlich auch für jedes andere Medien-Ereignis.

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Artikelbild:Campus Party Brasil (flickr / Nutzungsbedingungen)

 

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