Die guten Menschen des bitkom haben sich wieder auf den digitalen Marktplätzen umgeschaut und die aktuelle Lage gesichtet. Die meisten Zahlen überraschen wenig, bestätigen sie doch nur, was wir bereits in den vergangenen Jahren gesehen haben. Interessanter ist der Blick auf die Kundenmeinung zu neuen technischen Angeboten wie Sprachassistenten, Dash Buttons und Bots. Wie weit ist es mit dem Vertrauen gegenüber automatisierten Abläufen und künstlichen Intelligenzen?

Solide Basis

Grundlage für die vom Digitalverband Deutschland veröffentlichten Studie sind Zahlen des Erhebungsjahres 2016. 98 Prozent der Internetnutzer können demnach als Online-Shopper identifiziert werden. Das entspricht 80 Prozent aller Bundesbürger über 14 Jahren (56 Mio. Bundesbürger).

Und die shoppen nicht nur ab und zu: 4 Prozent kaufen täglich online ein, 14 Prozent einmal oder öfter pro Woche und solide 47 Prozent gehen mehrmals im Monat zur Kasse. Dabei gibt der deutsche Onlinekunde durchschnittlich 1.280 Euro im Jahr aus – macht ein Volumen von rund 72 Milliarden Euro.

Sprachassistent für Einkäufe

Licht einschalten, Heizung hochdrehen, Musik abspielen oder Wetterbericht abrufen: Sprachassistenten sind zumindest für Besitzer von IoT-Devices wie Amazon Alexa oder Google Home keine Zukunftsmusik, sondern Alltag. Wenn es um Einkäufe geht, muss anscheinend noch etwas Vertrauensarbeit geleistet werden: 39 Prozent würden einen Sprachassistenten nutzen oder können es sich zumindest vorstellen. Mit 55 Prozent ist das skeptische und ablehnende Lager jedoch deutlich größer. Wir sind zuversichtlich, dass mit der weiteren Verbreitung der Geräte auch das Misstrauen schrumpft.

WLAN-Bestellbuttons (Dash Buttons)

Auch wenn es immer wieder rechtliche Debatten um die Dash Buttons gibt, haben sie bei Amazon mittlerweile ihren festen Platz. Und es kommen laufend neue Buttons. 75 Prozent der Befragten sind grundsätzlich offen für ihre Nutzung oder können sich zumindest konkret einen Einsatz im Haushalt und für bestimmte Warengruppen vorstellen. 11 Prozent betonen, dass sie auch gerne auf das günstigere Angebot verzichten, wenn sich die Abwicklung dadurch einfacher gestaltet. Die hohe Zahl der Bereitwilligen muss allerdings relativiert werden, da die Einsatzmöglichkeiten des IoT-Tasters mit dem Konsumverhalten bei bestimmten Warengruppen stehen und fallen.

Bots für Service und Sale

In puncto Umfang der Möglichkeiten ist bei Bots sicher noch viel Luft nach oben. Und am Vertrauen hapert es offensichtlich auch noch. Gerade einmal 25 Prozent sind offen für die Nutzung von Chatbots. Und auch diese Menge scheint wohl eher vorsichtig zu sein: Unter den Diensten, die damit zur Verfügung stehen, wählen die meisten Befragten eher Suchangebote und organisatorische Tools. Die Menge derer, die sogar Einkäufe über Chatbots vornehmen würden, ist noch recht klein.

Die Studie kann hier heruntergeladen werden.

 

Artikelbild: Amazon Product Images

 

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