Feiertage sind Werbesaison. Und einer der verkaufsstärksten Festtage ist der Valentinstag. Eine Infografik von The Shelf dokumentiert beeindruckend das Kaufverhalten verliebter Amerikaner am V-Day. Der Einfluss Sozialer Medien nimmt dabei unbestreitbar zu und deckt auf, woran es bei konservativen Werbern hapert. Kleiner Spoiler: Pinterest ist ein Rockstar des Valentinstags.
Männlich, jung und kauffreudig
Die Infografik-Spezialisten von The Shelf haben Marktdaten des US-Einzelhandels zusammengetragen und eine interessante Übersicht daraus gebastelt. (s.unten)
Wie sieht nun der Top-Kunde am Valentinstag aus? Er ist männlich, zwischen 25 und 34 Jahre alt und gibt zwischen 191 und 213 Dollar aus. Er schenkt bevorzugt Schmuck, Blumen oder Kleidung, greift für Dinner oder Kurzurlaube aber auch tief in die Tasche. Und nicht zu vergessen: Auch Haustiere dürfen sich, mehr oder minder bewusst, auf eine Bescherung freuen: Rund 21 Prozent aller Frauchen und Herrchen geben kumuliert 703 Mio. Dollar für Mietzi und Wauzi aus.
Der digitale Segen am Valentinstag
Zwar liegt der Anteil der online gekauften Präsente nur bei 16 Prozent, allerdings spielt der digitale Raum auch eine Rolle für den Offline-Markt: Wer Online kauft, gibt im Schnitt mehr aus – ganze 31 Prozent mehr. Zwei Drittel aller Offline-Käufer recherchieren Geschenke und Ideen zunächst im Internet. Und noch bevor das Geld im Laden gelassen wird, vergleichen diese zwei Drittel Preise im Netz – oftmals sogar noch direkt im Geschäft. 71 Prozent gehen grundsätzlich davon aus, im Internet bessere Angebote zu finden. Wieso das Geld dann trotzdem Offline ausgegeben wird, hat dann meist andere Gründe wie Zeitdruck – nicht wenige Geschenke werden erst kurz vor dem Festtag besorgt.
Social vs. Disruptive
Wundert es Sie, dass rund 34 Prozent aller Kunden, aufgrund von störender Werbung, mit einer Marke brechen? Die Zahl deckt sich auch ungefähr mit dem Anteil der Nutzer von Adblockern. Aber es gibt noch weitere Gründe, auch außerhalb der Valentins-Saison von der disruptiven Werbung abzurücken.
Wem vertraut der Kunde? 77 Prozent holen sich ihre Argumente für oder wider den Kauf aus Kundenbewertungen. 44 Prozent der Social-Media-affinen Frauen lassen ihre Kaufentscheidung signifikant durch Blogger beeinflussen. Und 81 Prozent aller Kunden erhalten Tipps und Empfehlungen von Freunden und Verwandten über Social-Media-Kanäle. Ein besonders starkes Medium für alle Kaufentscheidungen ist das Visuelle.
Das Auge kauft mit
Net-a-Porter haben mal getestet, wie sehr Instagram das Kaufinteresse beeinflusst. Ergebnis: Tauchen Produkte auf der Plattform auf, steigt auch das Interesse an der Ware. Während die Steigerung bei Schuhen oder Kosmetika noch bei rund dem Eineinhalbfachen liegt, steigt das Interesse bei Schmuck, der auf Instagram gesehen wird, um das Zweieinhalbfache. Aber die Königin heißt Bekleidung: Modeartikel, welche auf Instagram die Runde machen, können das messbare Kaufinteresse um mehr als das Sechsfache steigern. Und dabei handelt es sich nicht um Werbung, sondern um reinen UGC (user generated content). Jetzt wissen wir auch, wieso es wichtig ist, dass Stars auf Instagram Bilder in Kleidern von Designern posten.
Ein echter Valentinstag-Rockstar ist Pinterest: Im Schnitt posten Nutzer 2 Mio. Produktbilder täglich. Die Zahl der Beiträge für den Valentinstag liegen bei stattlichen 200 Mio. Postings. Darunter nicht nur Produkte, sondern auch Dekoideen oder Bastelanleitung. Wir haben leider keine aktuellen Konversionswerte, aber wir wissen aus der Vergangenheit: Wenn es um Masse geht, gilt Facebook zwar als der große Traffic-Bringer unter den Sozialen Kanälen, gemessen an der Konversion ist Pinterest jedoch der Traffic-Rockstar. Hinzu kommt: Pinterest Kunden geben im Schnitt mehr aus, als Nutzer irgendeiner anderen Plattform. Und sie teilen auch lieber: 80 Prozent der Postings sind Repins. Es gibt nur eine Prämisse: Pinterest ist der Ästhet unter den Social Media Playern – also sollten Ihre Bilder wirklich schön sein.
Artikelbild: Chris Sloan (flickr / Nutzungsbedingungen)