Interessiert sich der Vatikan für brasilianische Models? Sammeln deutsche Youtuber Geld für eine Fake-Spendenaktion? Und warum feiern wir ein Krankenhaus in Hamm? Antworten darauf und viele weitere Storys aus dem November im Social Web, gibt es hier und jetzt in unserem Monatsrückblick. Also nochmal Kaffee holen und dann gute Unterhaltung! Bitte schön, der November.

#TikTok – Verbot ausgebremst

Der Bundesstaat Pennsylvania hat dem baldigen Ex-Präsidenten im November kein Glück gebracht. Am 12. November sollte das zweifelhafte Verbot gegen TikTok in Kraft treten. Eine Richterin des Bundesstaates verhängte jedoch eine einstweilige Verfügung gegen das Verbot. Drei Influencer hatten geklagt, dass sie mit der Plattform ihren Lebensunterhalt bestreiten und das Verbot ihnen somit die Arbeitsgrundlage entziehen würde. Basierend auf dem sogenannten  International Emergency Economic Powers Act konnte die Richterin Trumps Entscheidung erstmal außer Kraft setzen. Gut zu wissen, dass das Rechtssystem da drüben noch funktioniert.

Quelle: deraktionaer.de

#Bitcoin – Alle Jahre wieder

Ende 2017 genoss der Primus der Kryptowährungen einen dermaßen spektakulären Höhenflug, dass man nicht mehr um die Wahrnehmung der Bitcoins in der Finanzwelt herumkam. Der Kurs stürzte allerdings auch wieder genauso spektakulär ab. Nachdem das digitale Geld sehr schlecht in 2020 startete, erlebt der Bitcoin im Moment wieder ein Hoch, das an die Werte von 2017 anknüpfen kann. Einer der Gründe für den jetzigen Höhenflug dürfte wohl auch sein, dass PayPal angekündigt hat, den Krypto-Primus bald als Zahlungsmittel zuzulassen. Schaun mer mal.

#ViennaDoll – Vom Schein und vom Sein

Schaut man sich den Insta-Account von Vienna aus Thailand an, würde man von einer ganz normalen Beauty&Fashion-Influencerin ausgehen – und das stimmt auch. Geht man auf das Twitter-Profil von Vienna Doll, sieht es nicht mehr so hochglanz-hübsch aus, dafür aber sehr unterhaltsam. Ihren Zwitscher-Account nutzt die in Japan lebende Thai, um mit viel Selbstironie zu zeigen, was bei diesen Influencer-Bildern alles schief gehen kann und wie viel davon eigentlich nur Schein ist. Sehr sympathisch. Wir empfehlen dringend, vergleichend auf beiden Seiten mal vorbeizuschauen.

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#SocialMedia – Neuer Mann in Übersee

Nicht, dass das in Vergessenheit gerät: Im November haben die Amerikaner den neuen, sogenannten Anführer der freien Welt gewählt. Wie zu erwarten war, hat die Präsidentschaftswahl ihre Spuren im Netz hinterlassen. Und wenn jemand wie Donald J. Trump mitspielen darf, ist das Social Web natürlich eine der wichtigsten Spielwiesen. Weil das Thema komplex ist und wir da bereits etwas vorbereitet haben: Unsere Nachlese zu den US-Wahlen 2020.

Nachlese: US-Wahlen 2020 und das Social Web

#Mattel – Barbie ist jetzt ‘woke’

Während manche Lifestyle-Portale immer noch nicht mitbekommen haben, dass Barbie schon seit ein paar Jahren auch Influencer ist, sorgt die Plastikschönheit auf YouTube einfach für Fakten. War die PVC-Blondine früher noch das Weißeste, was die Spielzeugwelt auffahren konnte, ruft sie heute zum Kampf gegen Rassismus auf. Mit ihrer POC-Freundin bringt sie dabei den Fans der Marke die Realitäten des Alltagsrassismus näher.

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Und während vermutlich jetzt schon ein paar ewig Gestrige schäumend vom Missbrauch eines Traditionsspielzeugs schwadronieren, legt Barbie nach. Bereits letztes Jahr zeigte sie, dass auch Feminismus und weibliches Selbstbewusstsein offensichtlich vernachlässigte Themen sind.

Wir finden, vom Missbrauch dieser Figur kann nicht die Rede sein. Mattel hat offensichtlich begriffen, dass sich das Leben heutiger Kids nicht mehr um die Weltbilder vergangener Generationen dreht. Und das ist gut so.

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#HarterKurs – Der Flugenrouten-Penis

Auf Flugrouten-Seiten kann man bekanntlich, aus welcher Motivation heraus auch immer, Flugrouten verfolgen. Die Routen PBD407 der Pobeda Airlines von Moskau nach Jekaterinburg weist eigentlich keine schwierigen Manöver auf – es geht fast nur geradeaus. Auf der Route vom 11. November flogen die Piloten jedoch eine Figur über der Großstadt Neftekamsk und sorgten damit für eine 20-minütige Verspätung – mit einen geflogenen Penis.

Der Flugrouten-Stunt ist eine Solidaritätsaktion für den russischen Fußballer Artem Dzyuba, der aus der Nationalmannschaft flog, nachdem ein Masturbationsvideo von ihm im Netz aufgetaucht war. Wir finden zwar, dass das eine recht humorvolle Solidaritätsaktion war, aber das ändert leider nichts daran, dass die Piloten sich nun für die Aktion verantworten müssen. Hoffentlich nicht mit allzu gravierenden Konsequenzen.

Quelle: flightaware.com

#ICE – Zu jung für Twitter

Das Immigration and Customs Enforcement, kurz ICE, hat sich in den letzten Jahren damit einen Namen gemacht, in den USA lebende Migranten nach Jahren und Jahrzehnten ohne Ankündigung einfach abzuschieben und dabei Familien auseinanderzureißen. Selbige Behörde wurde im November kurzzeitig von Twitter gesperrt. Der Grund wurde vom Zwitscherdienst natürlich offiziell nicht genannt, aber man ließ sich nicht nehmen, sehr klar anzudeuten was passiert war: Die Bundesbehörde hat wohl am Alter des Account-Inhabers rumgefummelt und sich dabei zu jung gemacht. Und wer noch keine 13 ist, darf bei Twitter nicht mitspielen. Sorry.

#TREETEAM – Wenn YouTuber Bäume pflanzen – oder auch nicht

Die Fragen sind nicht unbedingt neu, aber immer noch mehr als berechtigt: Sind deutsche Youtuber reihenweise auf einen Spendenbetrug hereingefallen und haben sie sich fahrlässig zum Erfüllungsgehilfen gemacht?  Und wo ist eigentlich das gespendete Geld geblieben? Die Leute von Funk und offen un‘ ehrlich können wir jedenfalls guten Gewissens empfehlen. Auch wenn die Präsentationsform etwas nervt.

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#OnlineShopping – Was geht?

Kleines Statistikupdate: Was kauft die/der Deutsche eigentlich so alles im Netz? Der Bitkom hat aufgrund des Black Fridays dem Konsum mal wieder auf den Zahn gefühlt. Der klare Sieg geht an die Bekleidung, also Schuhe, Kleidung, Accessoires. Allerdings sind Elektronikartikel in  jeder Form mehrfach vertreten. Mit anderen Worten: Alles wie immer.

#Bootshaus – Tanzen wie in Second Life

In Zeiten von Mindestabständen ist an so etwas wie einen Zappelabend in der Disco des Vertrauens nicht zu denken. Manche Clubbetreiber lamentieren, wenn auch zu recht, andere werden aktiv. Der bekannte Kölner Club „Bootshaus“ wollte unbedingt wieder öffnen, wenn auch nur virtuell. Dafür haben die Betreiber ihr Haus im Netz nachgebaut. Start war am 28. November und wie man lesen kann, war es für die Mannschaft des Bootshaus ein voller Erfolg. Mehr als 30.000 Besucher waren gleichzeitig beim ersten Live-Event eingeloggt. Respekt.

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#Instagram – Ein heiliges Mausgerutscht

Auch mit 2,6 Mio. Followern kann man sich noch über ein einzelnes Like freuen. Besonders wenn es vom Heiligen Stuhl kommt. Das brasilianische Modell Natalia Garibotto empfand das Insta-Herzchen des päpstlichen Accounts jedenfalls augenzwinkernd als Segen vom Vatikan. Und der hatte nichts Besseres zu tun, als Instagram zu fragen, wie es zu dem Like kommen konnte. Dabei hätten die sich erstmal um Rückgängigmachung kümmern können – das Like wurde nämlich erst nach ein paar Tagen zurückgenommen. Amen.

#Jerusalema – Click-Hit aus Westfalen

Und zum Abschluss: Die Dance-Challenge Jerusalema hatten wir schon letzten Monat. Und wir würden das auch nicht nochmal ausgraben, wenn es für dieses Video nicht über amtliche 2,1 Mio. Views gegeben hätte. Die St. Barbara-Klinik im westfälischen Hamm hat ein ganz besonderes Tanzvideo produziert. Beeindruckend ist es vor allem, weil man offensichtlich mehr als eine Hand voll Mitarbeiter und mehr als nur eine Abteilung vor die Linse und in die Tanzschuhe bekommen hat. Und das von den Leuten, die jetzt im Moment einen der stressigsten, härtesten und wichtigsten Jobs machen – wenn das kein Sonderlob wert ist, was dann?

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Artikelbild: Alexas_Fotos (Pixabay License)

 

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