Falsche oder gekaufte Follower sind aus verschiedenen Gründen ärgerlich. Sie werden nie richtige Kunden, haben kein Interesse an Interaktion und verwässern metrische Daten. Zumindest für Twitter gibt es Dienste, die eine schnelle Überprüfung ermöglichen. Wir zeigen euch zwei Tools, die schnelle Aufklärung liefern und manchen Leuten den Tag vermiesen können.

Fake Follower
Bild: Mike MacKenzie (CC BY 2.0)

Fake Twitter Follower

Im ersten Gedankengang stören uns falsche Follower vielleicht, weil diese aufgeblasenen Accounts eine vermeintliche Größe und damit auch Relevanz vorgaukeln. Aber in Zeiten von Influencern und verstärkter politischer Relevanz von sozialen Medien, bergen diese Fälscher auch noch weitere Gefahren.

Influencer, die sich ihre Relevanz durch eine gefälschte Größe ergaunern, sind schlicht Betrüger. Vor dem Hintergrund, dass diese Influencer im Zweifelsfall viel Geld für ihre Arbeit bekommen und der Auftraggeber sich neue Kunden erhofft, haben wir es hier zweifelsfrei mit Straftaten zu tun. Von Facebook wissen wir, dass solche Machenschaften auch zur Abwertung des gesamten Accounts führen können.

Auf der politischen Bühne fällt allen ein Name ein, wenn es um Twitter geht: Donald Trump. Wie der Zwitscherdienst kürzlich bekannt gab, kamen rund 5 Prozent seiner Retweets im Wahlkampf von russischen Bots: 470.000 Retweets gegenüber rund 50.000, die für das Clinton-Lager fälschten. Das ist nicht viel, zeigt aber, dass Fake Follower durchaus auch zum Portfolio großer Spieler gehört. Das dürfte auch einer der Gründe sein, wieso Twitter mittlerweile Jagd auf gewisse Bots macht.

Die Werkzeugkiste

Fake FollowerDer große Fake Follower Check auf Twitter ist relativ leicht. Denn es sind hierfür bewehrte Tools verfügbar. twitteraudit.com nimmt in der freien Analyse bis zu 5000 Follower unter die Lupe. Der Dienst errechnet für jeden dieser User einen Score. Dieser setzt sich aus der Menge der Tweets, dem Datum des letzten Tweets und dem Verhältnis von Followern und Freunden zusammen. Die Pro-Version ermöglicht das Blockieren der Fake Follower, öffentliche Audits des eigenen Accounts zu unterbinden und die Menge der analysierten Follower von 10.000 bis unendlich zu erhöhen.

Der Fake Follower Check von fakers.statuspeople.com ist ein weiteres beliebtes Prüfwerkzeug für Twitter. Auf welchem Wege hier geprüft wird, erfahren wir leider nicht. Die Bewertung ist jedoch differenzierter und führt somit auch zu anderen Ergebnissen. Hier werden Follower nicht einfach in falsch und echt unterteilt. Neben eindeutig falschen Accounts zeigt die Auswertung die restlichen User als inaktiv oder gut an. Weiter zeigt die freie Analyse, wieviele Nutzer die jeweilige Landessprache sprechen. Wie viele in den letzten 100 Tagen getweetet haben und wie viele Follower weniger als 250 anderen Leuten folgen. Leider hat die Bezahlversion keine wirklich interessanten Features, die ein weiters Handling von Fake Followern ermöglichen würden.

Fake Follower

Wie sieht es bei Facebook und Instagram aus?

Hier ist es nicht ganz so leicht, Fake Follower zu identifizieren. Tools, die von außen mal schnell eine Analyse erlauben, gibt es nicht oder besser gesagt nicht mehr. Das mag nicht zuletzt auch am gemeinsamen Mutterkonzern liegen, der hier über die API die Zugriffsmöglichkeiten in dem Bereich limitiert. Zu diesem Zweck werden wir demnächst ein kleines Special machen, welches zeigt, wie wir durch ausgesuchte statische Daten Fakes identifizieren können.

Fazit

Sie haben keinen großen Einfluss darauf, sich im Vorhinein gegen Fake Follower zu schützen. Wer Ihnen folgen will, tut das einfach und Sie müssten diese im Nachhinein blocken. Aber Angst ist hier nicht angebracht. Es ist lediglich ärgerlich, weil die eigenen Statistiken differenzierter ausgewertet und die Zahlen gegebenenfalls bereinigt werden müssen. Eine regelmäßige Kontrolle empfehlen wir trotzdem. Und wer mit Influencer arbeitet, sollte im Vorfeld zwingend eine Prüfung durchführen.

Artikelbild: geralt (CC0)

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