Im abgelaufenen Monat haben wir gelernt, dass viele Menschen in problematischen Lebensphasen Chatbots mehr anvertrauen, als anderen Menschen. Wir haben auch gelernt, dass Social Media der Entwicklung von Gehirnen nicht guttut. Weitere Meldungen aus der zweiten Reihe findet ihr wie immer in unserem Monatsrückblick. Also nochmal Kaffee holen, entspannen und gute Unterhaltung – bitte schön, der Oktober.
#Grokipedia – Das Wiki für die Schwurbel-Hemisphäre?
Elon Musk hat jetzt sein eigenes Wikipedia: Grokipedia! Glaubt man dem Südafrikaner, hat es das gebraucht, weil Wikipedia „politisch und ideologisch voreingenommen“ sei. Nach einer Stunde war Grokipedia aber auch schon wieder kaputt.
Mittlerweile läuft es wieder, mit vielen geklauten Texten, minus Differenzierung und Kritik, plus Ansichten vom Chef. So hatte Elon sich das vermutlich gedacht.
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#67Meme – Die Bedeutung des Nichts
Liebe Eltern, ihr wisst noch nicht, was „six seven“ heißen soll? Dann schaut euch dieses Video an. Spoiler-Altert: Es bedeutet nichts.
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#Waymo – Die Taxis in der Sackgasse
In San Francisco organisierte der Softwareentwickler Riley Walz mit rund 50 Mitstreitern die weltweit erste „Waymo DDoS“-Aktion. Walz bestellte dazu gleichzeitig die Robotaxis in eine Sackgasse nahe des Coit Tower, wodurch prompt ein Verkehrschaos entstand. Nach etwa zehn Minuten erkannten die Fahrzeuge die Situation, stornierten die Fahrten automatisch und pausierten den Service im betroffenen Gebiet. Walz, der als „Prankster“ bekannt ist, erklärte, der Streich sei ein Experiment und nicht böse gemeint gewesen. Der 23-Jährige wollte die Reaktion des Systems testen.
The plan? At dusk, 50 people went to San Francisco’s longest dead-end street and all ordered a Waymo at the same time.
The world’s first: WAYMO DDOS pic.twitter.com/DEDH0tdMKP
— Riley Walz (@rtwlz) October 12, 2025
#Chatbots – Von Menschen und Maschinen
Die Suizide von Jugendlichen, nach einem intensiven Austausch mit Chatbots, haben gezeigt, dass es Bedarf an Regeln für diese KIs gibt. Während das Weiße Haus der KI-Industrie freie Hand lassen will, hat Kaliforniens Gouverneur und Trump-Antagonist Gavin Newsom nun ein Gesetz unterzeichnet, welches die Betreiber von Chatbots in die Verantwortung nimmt.
Das Vertrauen, welches viele Menschen Chatbots entgegenbringen, beunruhigt schon ein Stück weit: Laut ChatGPT-Betreiber OpenAI sprechen etwa 0,15 Prozent der User mit ihrem Chatbot über Suizid. Klingt nach wenig, sind aber wöchentlich 1,2 Millionen Menschen – Tendenz steigend.
Wie es gerade Jugendliche in Deutschland damit halten, hat jüngst eine Studie des Bitkom beleuchtet: Die Hälfte der 16- bis 29-Jährigen würde sich bei ausgesuchten Themen eher an einen Chatbot, als an Freunde wenden. Ein knappes Drittel könnte sich sogar eine Freundschaft mit einem Chatbot vorstellen. Unser Fazit: Wir müssen reden.
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#Medizin – Chip lässt Blinde sehen
Eine internationale Studie mit 38 Patienten bewies kürzlich, dass ein winziger Mikrochip unter der Netzhaut blinden Menschen ermöglicht, wieder Buchstaben, Zahlen und sogar Wörter zu lesen. Der Chip arbeitet mit einer AR-Brille zusammen, deren Kamera Bildinformationen per KI in elektrische Signale fürs Gehirn übersetzt. 84 Prozent der Teilnehmenden konnten nach dem Training wieder lesen, einige sogar deutlich besser als vor der Operation.
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#ABCD – Macht Social-Media dumme Kinder?
Eine aktuelle Langzeitstudie der University of California in San Francisco legt nahe, dass häufige Social-Media-Nutzung im Vorpubertätsalter messbaren Einbußen beim Denken, Erinnern und Lesen verursachen kann. Seit 2015 nahmen über 11.000 Kinder an 21 Standorten der USA an der Studie teil. Schon Neunjährige verbringen mehrere Stunden täglich vor Bildschirmen, wobei das ständige Scrollen, Liken und Antworten das Gehirn in Daueranspannung hält.
Die sogenannte „Adolescent Brain Cognitive Development“-Studie (ABCD) kann zwar keine direkte Kausalität nachweisen, doch wiesen gerade auch die Ergebnisse der Vergleichsgruppe, die keine sozialen Medien nutze, klare Tendenzen auf und legten die negativen Konsequenzen als sehr möglichen Schluss nahe. Auch andere ABCD-Studien legen nahe, dass die kognitive Verknüpfung mit der Netzwelt nicht wirklich förderlich für die Entwicklung heranwachsender Gehirne ist.
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#News – Und dann war da noch …
- #Wahlmanipulation: EU verschärft Regeln für politische Werbung. <<hier mehr>>
- #Geschichte: „Holo Voices“ lässt Holocaust-Zeitzeugen sprechen. <<hier mehr>>
- #Youtube: Videodienst führt ein Tool gegen Prokrastination ein. <<hier mehr>>
- #WhatsApp: Gibt es bald ein Limit für versendete Nachrichten? <<hier mehr>>
#ComedyWildlife – Tiere machen Sachen 2025
Und zum Abschluss etwas Erheiterndes: Nikon hat die Finalisten ihres jährlichen Comedy Wildlife Awards verkündet. Die 40 ausgewählten Exponate sind <<hier>> zu bestaunen. Am 9. Dezember 2025 werden die Gewinner bekanntgegeben.
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Artikelbild: gencraft.com / Montage Socialmediakonzepte.de
