Warum niemand dem Finanzberater auf Instagram trauen sollte, wieso eine KI vielleicht nicht die Urlaubsvideos schneiden sollte und wieso in San Francisco Roboter hupen: Neben anderen interessanten Meldungen aus dem August, gibt es die Antworten natürlich wieder hier in unserem Monatsrückblick. Nochmal Kaffee holen und dann viel Vergnügen: Der August!

#Brasilien – Satz mit X, war wohl nix!

Der Kurznachrichtendienst hat versäumt eine Rechtsvertretung in Brasilien zu benennen. Ein Richter gab sogar noch eine 24-Stundenfrist, das nachzuholen. Der Kurznachrichtendienst lies das tatenlos verstreichen und nun wurde X in Brasilien gesperrt. Elon Musk beklagt Zensur – haben wir nicht anders erwartet.

Die Sperrung darf gerne als taktisches Mittel gegen die inaktive Praxis der Plattform verstanden werden. Denn der verantwortliche Richter versucht X bereits schon seit längerer Zeit zu einem nachhaltigerem Umgang mit Hate-Speech und Fake-News zu bewegen. Wir kennen Elon Musks Meinung zu diesem Thema – ergo darf der Herr sich nicht wundern.

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#KimDotcom – Herr Schmitz kämpft gegen Auslieferung

Kim Schmitz, alias Kim Dotcom, ist lange vom Bildschirm verschwunden gewesen. Freiheitskämpfer oder Krimineller? Da scheiden sich die Geister, aber Gerichte in den USA sind sich da ziemlich einig: Der Mann, der Internetpiraterie zum Geschäftsmodell gemacht hat, soll vor Gericht. Und der Justizminister seiner Wahlheimat Neuseeland, Paul Goldsmith, hat jedenfalls die Weichen für eine Auslieferung in die USA gestellt. Sollte er ausgeliefert werden, wartet da schon einer seiner Helden – Elon Musk – auf ihn.

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#BenGaya – Teenie-Star aus der Dose

Virtuelle Stars sind in Asien, speziell in Japan, ein alter Hut. Dort gibt es digitale Künstler, die als Hologramme große Konzerte geben und regelmäßig in den Charts sind. So etwas gibt es nun auch in Deutschland – und es wird erstaunlich gut angenommen.

Ben Gaya ist eine Entwicklung der Bremer Werbeagentur Construktiv. Dabei geht es nicht darum, einen Popstar zu etablieren. Das Pixelgeschöpf soll eher ein Marketing-Multifunktionswerkzeug sein. So ist er beispielsweise auch in einem Werbeclip von Nickelodeon aufgetreten. So gut seine Songs auf Instagram auch angenommen wurden, der Duft des Künstlichen schwingt trotzdem immer mit. Und wenn es sein immer gleicher, lasziver Blick ist.

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#ImmoTommy – Augen auf bei Finanz Influencern

Tomislav Primorac könnte eine Warnung an alle Medienkonsumenten sein, nicht auf jedes gehypte Versprechen hereinzufallen. Der Influencer hat sich als „ImmoTommy“ mit mehr als zwei Millionen Followern nicht nur als vermeintlicher Experte für Finanzen und Anlagen einen zweifelhaften Namen gemacht. Er scheint auch, mit Partnern, Immobilien verkauft oder vermittelt zu haben.

Recherchen von NDR und Spiegel haben diese Deals mal unter die Lupe genommen – und das sah nicht gut aus: Die Vorwürfe lauten auf Schrottimmobilien, überteuerte und ungerechtfertigte Gebühren, katastrophale Finanzierungen, klapprige Verträge. Primorac wehrt sich gegen die Vorwürfe mit erwarteten Floskeln: Stimmt nicht, Schuld liegt bei seinen Partnern.

Wie geht es nur weiter? Zunächst die Ernüchterung: Dass es eine Ermittlung einer Staatsanwaltschaft oder eine Sammelklage von Betroffenen geben wird, ist nicht abzusehen. Jeder Geschädigte muss selber seinen Rechtsbeistand einschalten. Im schlimmsten Fall bleiben die auf Kosten und Problemen sitzen. Beteiligte (zum Teil namenhafte) Banken schweigen sich aus. Es bleibt nur die Warnung: Traut keinen Finanz Influencern.

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#KIFail – Unglaubliche Urlaubserinnerungen

Javi Lopez beauftragte eine KI, sein Urlaubsvideo zu editieren. Was dabei herauskam, dürfte nicht nur ihm schlaflose Nächte beschert haben – Video siehe unten. So jedenfalls die offizielle Fassung. Wir haben aber mal nachgeschaut, wer Javi Lopez ist. Es handelt sich keinesfalls um einen KI-Novizen. Der Mann kommt aus dem Business und dürfte sich hier eher einen PR-Gag erlaubt haben. Trotzdem, sehr lustig.

#CEOFail – Spotifys gestreamte Arroganz

Noch eine verspätete Meldung aus dem Juni: Nachdem der Spotify CEO Daniel Ek behauptet hatte, die Kosten für die Content-Produktion tendiere heute gegen Null, meldete sich das Netz mit einem Shitstorm. Wenig verwunderlich empfanden die meisten Reagierenden seine Aussage als Herabwürdigung ihrer Arbeit.

Ek selber ruderte wenig später zurück und glaubte wohl, dass die wenig präzise Verwendung des Begriffs „Content“ das Problem gewesen sei. Der Rest ist unserer Meinung nach recht abstraktes Geschwurbel. Und das von einem Unternehmer, der Milliarden mit der Arbeit von Menschen verdient, die für ihre Mithilfe an der Vermögensbildung keinen Cent sehen. Chappaeu, Herr Ek.

#Tesla – Bot or Not?

Der Tesla Bot Optimus macht nur schon seit einigen Jahr von sich reden. Nur ist bisher noch nichts Fertiges auf dem Markt. Wir sehen ebenso seit Jahren Videos, welche die Fähigkeiten der Bots dokumentieren sollen. Nur gibt es diese Bots ja noch nicht. Und da kommt gerade eine Meldung, welche die Skeptiker berechtigt triggert: Tesla sucht Leute, die in Motion-Capturing-Anzüge steigen, um die Bots Bewegungen zu lehren.

Angeblich stehen Teslas Bots kurz davor, eingesetzt zu werden. Nicht erst seit gestern bezweifeln Experten das, was Herr Musk immer wieder mit dem Optimus Bot ankündigt. Und so muss man wohl, wie so oft bei Elon Musk und Co., annehmen, das kommt alles aus der Abteilung „Fake it ‘til you make it“.

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#News – Und da war noch…

#BingoMod: Neue Malware räumt erst das Konto leer und löscht dann alles. <<hier mehr>>

#AI: Reddit sperrt Suchmaschinen aus – und das könnte Schule machen. <<hier mehr>>

#Instagram: Die Türkei sperrt Instagram – und symbolisiert damit Sympathien für Hamas. <<hier mehr>>

#Drohnen: In den USA überwachen Versicherungen ihre Klienten mit Drohnen – und kündigen dann die Verträge. <<hier mehr>>

#Bitkom: 8 von 10 deutschen Unternehmen sind laufend Opfer von Datendiebstahl, Spionage oder Sabotage. <<hier mehr>>

#Chaos: Das FBI muss ein ziemlich chaotischer Haufen sein. Der Umgang mit sichergestellten Speichermedien, lässt verzweifeln. <<hier mehr>>

#Waymo – Die hupenden Robots

Und zum Schluss noch eine erheiternde Anekdote: Waymo ist ein Google-Projekt für autonome Fahrzeuge. Und die Software dieser Fahrzeuge hat eine schlechte Angewohnheit: Sobald ein Auto sich zu langsam für das führerlose Vehikel bewegt, fängt dieses an zu hupen.

Auf einem Parkplatz in San Francisco hat dies den Effekt, dass die Anwohner jede Nacht von Hupkonzerten verwirrter Robot-Taxis geweckt werden. Mittlerweile haben die Fahrzeuge den Zorn der gesamten Nachbarschaft auf sich gezogen. Die ernste Fußnote ist, dass die Software anscheinend sehr buggy ist – die Fahrzeuge dürfen trotzdem im öffentlichen Straßenverkehr mitfahren.

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Artikelbild: gencraft.com

Blog Monatsrückblick

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