Das fängt ja gut an: Das neue Jahr lässt es nicht ruhig angeht, sondern befeuert den Januar 2013 direkt mit zahlreichen Nachrichten und stürmischen Debatten. Wir versuchen uns auf ein paar Highlights zu beschränken. Bitte schön – der Januar.

Twitter Rekord – Das neue Social-Media Jahr begann direkt mit einer Höchstleistung: In Japan dauerte es genau 4 Sekunden nach Mitternacht und die Tweet-Maschine dampfte in neuen Höhen – 6.939 Tweets pro Sekunde sind neuer Rekord. Wie es dann Zeitzone für Zeitzone weiter ging, dokumentiert das nette Video (s.u.). Auch wenn der Clip wenig spektakulär daher kommt, ist es schon interessant, wo auf der Welt in welcher Intensität getwittert wird. Man hätte mehr erwartet.

#aufschrei – Die Flirtunfälle Rainer Brüderles haben im Januar für eine ernüchternde Sexismus-Debatte gesorgt. Wir möchten uns an dieser Debatte nicht beteiligen – nicht zuletzt, weil anscheinend jeder wieder alles besser weiß, alles „gar nicht so schlimm“ sei und deprimierende Fakten in fragwürdigen Ego-Shows verwässert werden. Beeindruckend ist aber wieder die Bestätigung, wie effektiv Twitter und andere soziale Netzwerke öffentliche Diskussionen und Darstellungen mit Fakten konterkarieren können. Selbst die Springer-Presse drehte nach ein paar Tagen ihr Fähnchen wieder in den Wind und widmete sich dann doch konzentrierter dem Thema – wenig gelungen aber, naja, so gut wie sie eben können.

Videos Twittern – Der Kurznachrichtendienst stellte einen eigenen Videodienst vor: Vine heißt das neue Tool für Bewergtbilder – und sorgte erst mal für Ärger. Facebook blockierte die Integration der Videos und auf der eigenen Plattform verbreiten sich Porno-Clips schneller als erwartet. Das Porno-Problem wird mittlerweile (scheinbar) erfolgreich bekämpft.

Aaron Swartz – Der Netzaktivist und Mitbegründer von Reddit Aaron Swartz ist tot. Laut MIT habe er sich am 11. Januar das Leben genommen. Swartz machte sich bereits im Alter von 14 Jahren, als Mitautor der RSS 1.0 Spezifikation einen Namen. Als Mitbegründer von Demand Progress setzte er sich gegen unverhältnismäßige Regulierungen des Internets ein. Swartz wurde nur 26 Jahre alt.

Hack-Attack – Wie jetzt bekannt wurde, ist die New York Times über rund 4 Monate von chinesischen Hackern ausgespäht worden. Grund für die Schnüffel-Attacke könnten Recherchen über die Familie des chinesischen Premiers Wen Jiabao sein. Das passt auch zur begründeten Vermutung, das chinesische Militär stünde hinter der Aktion. Und die NYT ist da kein Einzelfall: Südkoreanische Zeitungen haben bereits Bekanntschaft mit der chinesischen Invasion gemacht. Und auch beim Wall Street Journal gab es China-Wochen. In der Diskussion stehen nun auch Symantec, deren System-Filter ungefähr so effektiv reagierte, als wolle man eine Suppe mit einer Gabel essen.

Rechenaufgabe – Facebook konnte seine Umsätze in 4/2012 um 40% steigern. Als Erfolg kann man das leider nicht verbuchen, denn: In Folge gestiegener Ausgaben dünnte sich die Marge um 55% aus. Wie gewonnen, so veronnen.

Wer ist die Datenkrake? – Genau diese Frage schießt einem durch den Kopf, wenn man Googles aktuellen Transparency Report liest: Seit 2009 haben staatliche Daten-Anfragen um 70% zugelegt. Auch die deutschen Offiziellen gehören zu den eifrigen Nachfragern. Aber Google sind nicht alleine: Auch Twitter kann sich über stetig steigendes Interesse freuen.

Kim Schmitz – …macht weiter wie gehabt! Mit einem neuen Speicherdienst macht Dotcom da weiter, wo man ihn vor etwas über einem Jahr kaltgestellt hatte. Ganz so einfach wird es für den Heavyweight-Champion der Egomanen aber doch nicht werden: Die ersten Suchmaschinen blockieren den neuen Dienst bereits.

Twitternder Steuerberater – Es ist immer schön, positiv überrascht zu werden. So wie der Münsteraner Steuerberater Julian Holthaus, der durch einen Programmierfehler versehentlich auf Platz 5 des deutschen Twitter-Rankings landete und plötzlich mehr als 300.00 Follower hatte. Das waren dann seine warholschen 15 Minuten.

jOBS, der Film – Der erste von zwei geplanten Filmen über das Leben von Steve Jobs, wurde auf dem Sundance-Festival vorgestellt und sorgte für ein eher geteiltes Echo. Nicht nur, dass die Apple-Ikone etwas zu glimpflich davon kommt, auch Jobs Gründungspartner, der große Woz (Steve Wozniak), hat Einiges anders in Erinnerung als es in der kinematografischen Hommage dargestellt wird.

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